SARCATOR – Alkahest (2022)
(8.037) Maik (7,8/10) Thrash Metal
Label: Black Lion Records
VÖ: 04.11.2022
Stil: Thrash Metal
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Wenn sich eine Band mit einem Namen schmückt, der mit der Silbe‘…tor‘ endet, kann man ziemlich sicher sein, dass es sich hier um Thrash handelt. Und auch bei SARCATOR findet man diese These bestätigt. Wer nun vergeblich das Wort im Diktionarium sucht, dem sei gesagt, dass es sich hierbei um die Zusammenziehung der Namen SARCOFAGO und KREATOR handelt. Und dies wiederum führt zu der Annahme, dass die vier Schweden eine schwärzlich angehauchte Version des guten alten Thrashs zelebrieren.
Auch hier wieder richtig. Ohne groß mit Intro oder ähnlichem Schnickschnack herumzutrödeln, legen SARCATOR auch gleich richtig los, und schmettern mit „Ascend“ eine rasende Thrashwalze in die schwedischen Wälder, sodass das Laub diesen Herbst zügiger zu Boden fallen dürfte. Das ist schon mal ein schön gediegener Einstand.
Mit dem nun folgenden „Perdition’s Hand“ wird allerdings eine etwas langsamere Schiene gefahren. Leichte Spuren von Melodic Death und Death’n’Roll sind zu spüren, was zwar auch recht kurzweilig rüberkommt, mit fast fünfdreiviertel Minuten aber definitiv zu lang geraten ist.
Auch sonst scheinen sich SARCATOR mittlerweile eher im Midtempobereich wohlzufühlen, denn auch die folgenden Songs können kaum noch an das Furioso des Openers anschließen. Teilweise verbinden die Schweden ihre Mucke mit lagerfeuermässigen Akustikgitarren oder machen Ausflüge in modernere Black Metal- Gefilde, ab und an gibt es auch Abstecher an die Bay Area. Das ist letztlich alles auch nicht übel, lässt mich aber irgendwie etwas allein zurück, denn SARCATOR bleiben mir die Erfüllung meiner Vorfreude einerseits nach dem Klasse- Opener, und andererseits bei Erwähnung des Namens SARCOFAGO schuldig.
Dafür versteigen sich die vier schwedischen Jungspunde in zu viel Verspieltheit, was ins besonders ab der Mitte des Albums den Drive herausnimmt. Auch die Anflüge moderner Disharmonien wollen mir nur schwer ins Gehör schlittern.
Das Debütalbum der Band hatte unser Chefrettich Olaf ja mit gediegenen 9,5 Punkten geadelt; eine Wertung, die ich ohne Weiteres unterschrieben hätte. Mit vorliegendem Zweitling lassen SARCATOR allerdings einiges von dem vermissen, welches bei „S-T“ noch für freudige Ohr- Gasmen sorgte. Außer bei „Ascend“ haben SARCATOR merklich die Handbremse angezogen, und versuchen sich in moderner Innovation. Daher muss ich bei diesem Album ein paar Abstriche machen. Schade. Das Debüt war echt der Hammer.
Anspieltipp: „Ascend“ und „Alkahest“
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Ascend
02. Perdition’s Hand
03. Grave Maggot Future
04. Dreameater
05. The Long Lost
06. He Who Comes From The Dark
07. Devil Sun
08. Sorrow’s Verse
09. Alkahest