RONNIE ATKINS – Make It Count (2022)
(7.717) Maik (8,2/10) Melodic Rock
Label: Frontiers Music
VÖ: 18.03.2022
Stil: Melodic Rock
Facebook | Instagram | Spotify | Metal Archives | Kaufen
RONNIE ATKINS scheint der erneute Ausbruch seiner Lungenkrebserkrankung einen ungeheuren Motivationsschub verpasst zu haben, denn schon ein Jahr nach seinem Erstling „One Shot“ legt der dänische Gesangsmeister die nächste Scheibe auf.
Die Heavy Metal- Anteile sind mittlerweile fast völlig verschwunden, und ATKINS bedient nun größtenteils den Melodic Rock- Sektor. Und warum auch nicht? Er hat ja nie einen Hehl draus gemacht, dass er auch Popmusik mag, und wieso sollte er dieselbe Mucke machen wie bei PRETTY MAIDS?
Wie er selbst verlautbarte, genießt er bei seinem Soloprojekt am meisten die Tatsache, nicht mit jemandem herumstreiten zu müssen, ob der eine oder andere Song jetzt zu soft oder gar poppig wirkt.
Demzufolge geht es hier größtenteils ruhig und entspannt zur Sache, der Balladenanteil ist sehr hoch angesetzt, wobei diese Songs jetzt keineswegs schnulzig wirken. Die Platte rutscht also recht smooth ins Ohr, die meisten Songs sind zwischen verträumt und nachdenklich gehalten, und eignen sich sowohl zum intensiven Genießen als auch zum Nebenherhören.
Gerade bei Letzterem begrüßt man schon beim zweiten Hördurchlauf die Mucke als alten Bekannten, obwohl die Songs alles andere als innovativ sind. Aber was soll man in diesem, seit mehreren Jahrzehnten existierenden Genre auch schon neu erfinden können, ja wollen? Im Grunde ist da alles schon gesagt, gespielt und gesungen, es kommt eben nur noch darauf an, das Vorhandene neu zusammenzusetzen.
Und dies ist RONNIE ATKINS recht gut gelungen. Die Hartwurzelbrigade wird hier wohl eher extreme Dauermaulsperre vom Gähnen bekommen, da auch recht selten mal nach vorn geprescht wird. Am Treibendsten finde ich noch das zum Mitrocken einladende „Rising Tide“ und das leicht heavy angelegte „Blood Cries Out“.
Zumeist jedoch geht es eher ruhig zu, eben Melodic Rock. Wer sich auch in diesen Jagdgründen den einen oder anderen Leckerbissen zieht, kann hier kaum etwas falsch machen. Natürlich ist die Konkurrenz in dieser Sparte recht groß, und ob sich RONNIE ATKINS in diesem Planschbecken freischwimmen kann, wird die Hörergunst zeigen. Ich nehme allerdings an, dass der Sänger diese Alben, angesichts seiner Erkrankung, eher für sich macht, als noch mal die fette Kohle zu ziehen.
Insgesamt ist „Make It Count“ ein recht rundes, nicht besonders hartes, aber eingängiges Rockalbum geworden, dem man die lange Erfahrung des PREDDY MAIDS – Sängers anmerkt, griffige und effektive Songs zu schreiben, und der zudem über eine beeindruckende Stimme verfügt, die auf diesem Album zu Recht im Vordergrund steht.
Anspieltipp: „Rising Tide“, „Blood Cries Out“ und „Make It Count“
Bewertung: 8,2 von 10 Punkten
Tracklist:
01. I've Hurt Myself (By Hurting You)
02. Unsung Heroes
03. Rising Tide
04. Remain To Remind Me05. The Tracks We Leave Behind
06. All I Ask Of You
07. Grace
08. Let Love Lead The Way
09. Blood Cries Out
10. Easier To Leave (Than Being Left Behind)
11. Fallen
12. Make It Count