Seit 1993 im Geschäft und trotzdem nicht aus dem miefigen Moder des Undergrounds entwachsen sind die Duisburger Knüpplebarden von Resurrected, die zwar 6 mehr oder minder gute Alben in das weite Rund geworfen, dennoch nie einen ihnen gerechten Status erlangt haben. Schade, denn die Jungs haben nicht nur klasse Eigenproduktionen im Petto, sondern überraschen immer wieder mit genialen Coverversionen, denn in der Vergangenheit wurden beispielsweise Suffocations „Infecting the crypts“ oder „Day of suffering“ von Morbid angel musikalisch vereinnahmt und bandintern verifiziert. Nun also ein neues Lebenszeichen nach dem 2009er Album „Fierce“ in Form der 5 Track EP „Morbus“, die mich, gelinde gesagt, ziemlich plättete.
Drei Eigenkompositionen und erneut zwei völlig geniale Covers zieren dieses Kleinod aus dem Hause Grindhouse Musick, welches Jeden ansprechen sollte, der bereits mit den oben genannten Bands was anfangen konnte. Persönlich werfe ich noch Dying fetus in den Hut, nicht vom technischen oder spielerischen Potential (sorry Jungs), sondern die geile organische Produktion, die wohlwollend an das Trio aus Annapolis erinnert. Staubtrocken, sauheavy. Klasse! Textlich hingegen mögen Resurrected eindeutig Cannibal Corpse, was Songtitel wie “Covered with maggots” oder “Butchered in excrement” eindrucksvoll belegen. Wer sich von diesem lyrischen Gedärm aber nicht abschrecken lässt, bekommt feinsten technischen Death Metal auf’s Auge, welcher vom Geschredder vom Gitarristen Thomas Granzow lebt, der rifftechnisch ein ziemlich dickes Brett sägt. Aber auch die Rhytmusfraktion Ben Bays und Hazim Fouad legt einen fetten Teppich, den Frontmann Carsten Scholz mit seinem glutoralen Gegurgel perfekt füllt. Das ist rund, das hat Potential. Einen Extrapunkt erhält der Vierer allerdings für seine Neuvertonung zweier Klassiker, die auch heutzutage noch öfter in meinen Playlisten zu finden sind. Zum Einem „Self bias resistor“ von Fear Factory und deren überragenden 1995er Auswurf „Demanufacture“ und mein absolutes Highlight, Massacres „Dawn of eternity“ vom heute noch legendären „From beyond“ Knödel anno 1991. Scheiße, was liebe ich diesen Song und was das Quartett daraus gemacht ist allererste Sahne. Ein Träumchen.
„Morbus“ rockt, knallt und ist ein richtig geiles Stück Todesblei geworden. Nicht ganz originell, aber wer kann in diesem Bereich schon das Rad neu erfinden? Resurrected jedenfalls nicht, müssen sie ja auch nicht. Man merkt den Jungs die Spielfreude an, die Songs gehen gut ins Tanzbein und die Produktion tut ihr Übriges. Willkommen zurück auf meinem Radar und bitte mehr davon!
Bewertung: ganz starke 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Covered with maggots
02. Bewareness of truth
03. Dawn of eternity (Massacre)
04. Butchered in excrement
05. Self bias resistor (Fear Factory)