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MOONDARK - The abysmal Womb (2024)

(9.280) Stephan (9,0/10) Death Doom Metal


Label: Pulverised Records
VÖ: 20.12.2024
Stil: Death Doom Metal






Nach drei Jahrzehnten seit ihrer Gründung meldet sich die schwedische Death/Doom-Band MOONDARK mit ihrem Debütalbum „The Abysmal Womb“ zurück. Das Album, veröffentlicht am 20. Dezember 2024 über Pulverised Records, zeigt eine Band, die trotz jahrzehntelanger Stille nichts von ihrer künstlerischen Relevanz eingebüßt hat. Bereits mit dem Demo #1 (1993) bzw. der remasterten Version „The Shadowpath“ von 2015, legte MOONDDARK einen düsteren Grundstein – The Abysmal Womb knüpft nahtlos daran an und vertieft die Atmosphäre noch weiter.

Das Album umfasst acht zumindest unveröffentlichte Tracks und bringt so ziemlich alles in Sachen Death/Doom Metal perfekt auf den Punkt: langsame, schwere Riffs, bedrohliche Growls und eine allgegenwärtige Atmosphäre des Unbehagens. Vom ersten Ton an erzeugt The Abysmal Womb eine dichte Klangwelt, die sich wie ein drohender Nebel über die tauben Lauscher legt. Allein das unverkennbare Organ von Alexander Högbom (OCTOBER TIDE, ex-DEMONICAL, ex-CENTINEX) schiebt das Ding um Längen nach vorn.

Der Opener „Where Once Was Life" ist ein Paradebeispiel für den Ansatz der Band. Das Stück beginnt mit unheilvollen Keyboardklängen, die an eine schleichende Bedrohung erinnern, bevor ein massives Riff einsetzt, das sich unaufhaltsam entfaltet. Hier wird deutlich, dass MOONDARK nicht nur musikalische Schwere, sondern auch kompositorische Finesse in ihre Werke einfließen lassen.

Ein weiteres Highlight ist „Suffer the Dark", ein beinahe achtminütiger Monolith, der das Album thematisch und musikalisch prägt. Langsame Tempi und tief gestimmte modrige Gitarren schaffen eine kataklysmische Klanglandschaft, während Alexander Högboms kraftvolle Growls die düstere Lyrik zum Leben erwecken. Besonders beeindruckend ist die subtile Dynamik, die durch gezielt eingesetzte Harmonien und Temposchwankungen erzeugt wird.

Produzent Pete Bjärgö verleiht dem Album eine rohe und doch detailreiche Produktion, die an die frühen Tage des Death/Doom-Genres erinnert. Der Sound hat eine organische Qualität, die perfekt zu den finsteren Kompositionen passt. Während viele moderne Alben auf klinische Präzision setzen, bewahrt „The Abysmal Womb“ bewusst eine raue Kante, die den Songs Authentizität verleiht. Die Gitarren klingen schwer und druckvoll, die Basslinien sind tief und brummend, während das Schlagzeug präzise und doch wuchtig durch die Tracks pflügt. Insbesondere die Mischung aus instrumentaler Klarheit und atmosphärischer Dichte zeigt, dass hier erfahrene Musiker am Werk sind. Tausendsassa Johan Jansson (INTERMENT, ex-OCTOBER TIDE, ex-ENTOMBED A.D., ex-UNCURBED, ex-REGURGITATE etc.) und Kennet Englund haben irgendwann mal die Instrumente getauscht.

Die Texte auf „The Abysmal Womb“ behandeln Themen wie Tod, Verfall und existenzielle Dunkelheit. Während die Lyrics oft in den Hintergrund treten, dienen sie als zusätzlicher Verstärker für die ohnehin schon bedrückende Atmosphäre des Albums. In Songs wie „Sterile Earth" oder „Beyond Darkness“ lassen sich tiefgründige Reflexionen über Vergänglichkeit und die unausweichliche Umarmung des Todes erkennen. Die Band zeigt sich stark von den frühen Pionieren des Genres beeinflusst. Fans von Bands wie ETERNAL DARKNESS, ASPHYX oder frühen BOLT THROWER werden in „The Abysmal Womb“ zahlreiche Parallelen finden. Doch trotz dieser Verweise schaffen es MOONDARK, einen eigenen Stil zu entwickeln, der sowohl klassisch als auch eigenständig wirkt.

„The Abysmal Womb“ ist ein geiles Debüt, das die Herren mehr als etabliert. Das Album kombiniert die besten Elemente des klassischen Sounds mit einer zeitlosen Intensität, die sowohl Fans der ersten Stunde als auch neue Hörer begeistern wird. Es ist nicht nur ein Fest für Liebhaber düsterer Klänge, sondern auch ein Beweis dafür, dass großartige Musik keine festen Zeiträume kennt und die Band nach einer langen Pause wieder ins Rampenlicht rückt.

Anspieltipp: „Suffer The Dark“ & „The Abysmal Womb“


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Where Once Was Life
02. Suffer The Dark
03. Palliative Dusk
04. Sterile Earth
05. Infernal Genocide
06. Beyond Darkness
07. The Abysmal Womb
08. Immersed To Crypts



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