A-D

CRONIAN (2014)

Erathems

Die vertonte Männerfreundschaft geht in die dritte Runde. Nach 5 Jahren meldet sich das norwegisch-schwedische Zweiergespann Oystein Brun (Borknagar) und Andreas Hedlund (Vintersorg) mit „Erathems“ zurück. Nach „Terra“ und „Enterprise“ ist das der dritte progressive Black Metal Avantgarde Silberling der beiden Ausnahmemusiker, die mit ihren Hauptbands ihr ganz eigenes Standing im Black Metal Universum haben.

Erathems“ ist gut, keine Frage. Jeder Song ein eigener kleiner Film. Skeptisch hörte ich vor Jahren, dass die beiden Masterminds gemeinsam ein Projekt machen und direkt mal bei Century Media veröffentlichen und dass Dan Swanö (GOTT!) das Debut produziert. „Terra“ war dann auch ein sagenhafter Einstand. Logisch! Sich über das musikalische Können der Musiker auszulassen hieße einem katholischen Priester zu erklären, wer Jesus ist. Die Herren erbringen kreative Höchstleistungen und entwerfen trotz aller Progressivität und allem gebotenen Anspruch Songs, die den Hörer mitnehmen und, was das Wichtigste ist, unterhalten. Das erzählende Moment ist entgegen allem Avantgarde-Reichtum immer vorhanden. Auf „Erathems“ finden sich 8 Songs, die jeder eine Geschichte erzählen und niemals in Emotionalität versinken…. Und das ist für mich leider der ganz große Minuspunkt. Oftmals bleibe ich als Hörer beeindruckt und gut unterhalten zurück, aber berührend ist das Dargebotene nicht immer. Der Röchelgesang verliert oftmals gegen den wirklich guten cleanen Satzgesang. Dazu kommt noch eine eher helle, sterile Produktion, die den Keyboardsounds und Klanglandschaften hinter den Riffgewittern sehr zuträglich ist, aber Wärme missen lässt. Das ist schade, da zum Beispiel die arg synthetisch klingende Snare manchmal das Hörvergnügen schmälert. So, genug der Spitzfindigkeiten.

Die beiden Nordmänner trauen sich was! Sie haben sich ja auch lang genug Zeit gelassen. Favoriten sind das monumentale „Cold Wave Eruption“, das ein Epos für sich ist, das göttliche „Moments and Monuments“ und das magische „Chemical Dawn“. Natürlich haben alle Songs Überlänge, aber dafür keine Längen. Wer einen Bastard aus Borknagar und Vintersorg erwartet, der wird enttäuscht sein. Wer aber auf progressiven Metal steht, der sollte unbedingt ein Ohr riskieren. Cronian haben es verdient.

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Cold wave eruption
02. Ecocracy
03. Drifting station
04. Moments and monuments
05. Blackwater horizon
06. Core resiliency
07. Chemical dawn
08. End(durance) Part III

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