BESTIAL STRIKE – Legacy (2024)
(9.102) Maik (8,7/10) Thrash Metal
Label: DIY
VÖ: 26.09.2024
Stil: Thrash Metal
Derzeit marodieren ganze Legionen von unsigned Thrash Metal Bands allererster Güte durch den Underground. Zumindest kommt es mir so vor, da mir fast täglich neue Horden vor die Linse kommen, die ich alle gar nicht hier erwähnen kann.
Old School Thrash aus der Türkei, da kannte ich bisher auch nur THRASHFIRE. Jetzt stehen aus diesem Land auch BESTIAL STRIKE auf der Matte und knallen uns ihre Debüt- EP um die Lauschlappen. Und das Ding hat es durchaus in sich.
Mit dem knappen Namen „Legacy“ betitelt, machen sich die fünf Thrashologen daran, das Erbe der achtziger Thrashheroen anzutreten. Und treten ist das richtige Wort, denn die Jungs treten ordentlich Arsch. In diesen fünf Songs ziehen BESTIAL STRIKE alle Register, die dem old school Thrasher wie heißes Blei ins Rückenmark fließen lassen.
Der Opener „Black Hole“ beginnt zunächst unheilschwer getragen und baut schon mal eine düstere Stimmung auf, bevor nach etwa einer Minute ein ordentlicher Thrashhammer loshämmert, der durchaus einige Facetten des Blackened Thrash in sich trägt. Irgendwie ist man sofort drin in dem Song. Die Äxte, Tieftöner und Schießbude sorgen ordentlich für Vortrieb, während Erdem vokalistisch knapp an der Hysterie vorbeischrammt und irgendwo zwischen Robert Gonnella (ASSASSIN) und einem jungen Tom Araya herumgeistert.
Das ultrakurze „Hostage Of Hell“ geht dann richtig full speed ab. Und der Titelsong vereint gekonnt die Traditionen des amerikanischen und teutonischen Thrashs. Die Gesangsspur hat hier sogar etwas leicht hardcorelastiges, aber von der Sorte, die zum Thrash passt wie Bier zu Franken. Der Soloteil erinnert sogar etwas an SLAYERs „Show No Mercy“- Album.
Auch mit „Vulture Attack“ kommt keine ruhige Minute auf, Vielleicht etwas grooviger, aber eben mit thrashologischem Kniegas. Unaufhaltsam kreisen die Geier und bestrafen jeden Anflug von Schwäche.
Zum Abschluss gibt es dann nur noch „Slaughter“, denn so ist der Rausschmeißer benamst. Wie auch der Opener langsam eine bedrohliche Stimmung aufbauend, wandeln BESTIAL STRIKE hier dann im Midtempobereich, fahren aber dennoch eine derbe Schiene.
BESTIAL STRIKE haben sich hier eindrucksvoll zu Wort gemeldet und mit dieser EP eine ordentliche Schippe blackened Thrash Metal auf die Welt losgelassen. Die Türken zeigen ein weiteres Mal, dass diese Spielart des Metal noch lange nicht am Ende ist, sondern weiter für Furore sorgt. „Legacy“ bietet zwar nicht wirklich Neues, aber es ist geile Mucke, zu der man ordentlich abschädeln kann. Labels, sichert Euch diese Combo!
Anspieltipp: „Hostage Of Hell“
Bewertung: 8,7 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Black Hole
02. Hostage Of Hell
03. Legacy
04. Vulture Attack
05. Slaughter