17.CHRONICAL MOSHERS OPEN AIR 2019
07. bis 08.06.2019 - Hauptmannsgrün @ Mühlteich
Tag 1 Tag 2
Noch ein wenig müde und wackelig auf den Beinen, nahmen wir den zweiten Tag in Angriff. Um kurz vor Eins sollte es mit Demondriver losgehen. Zuvor planten wir uns noch ein wenig zu stärken und die den einen oder anderen Wachmacher in der Sonne zu genießen. Als wir uns dem CMOA-Gelände näherten begrüßte uns bereits Musik aus dem Bühnenzelt. Cashley - finest rock 'n' roll aus Berlin luden zum Tanzen und mitschunkeln ein. Als Abwechslung zu den anderen Bands auf dem Moshers eine gern angenommene Aktion. Wie die Jungs die Songs renommierter Künstler in ihrem eigenen Sound wiedergeben, ist schon klasse und unterhält ungemein. Eine grandiose Idee zum Anheizen und die überraschend vielen „Cash“ Fans fanden den Weg so früh ins Zelt und die drei Berliner zu würdigen.
12:50 – 13:30 DEMONDRIVER
Mit Demondriver erwartete uns eine absolut positive Überraschung zu Beginn des zweiten Tages. Das war aller Ehren wert, was die Herren aus dem Harz anrichteten. Spielfreude gepaart mit einer Leidenschaft für Teutonic Heavy Metal mündeten in einem klasse Auftritt. Vocalist Iceman und die Herren an den Krachmaschienen harmonisierten prächtig. Da werden sich sicherlich einige mit Recht geärgert haben, dass Sie es nicht früh genug vor die Bühne geschafft haben. Demnächst soll das erste Album erscheinen, wir drücken die Daumen und sind schon sehr gespannt. Perfekter Start in Tag 2.
13:50 – 14:30 INTO DARKNESS
Death Metal aus Heidelberg, auch wenn die Band von sich selber als Amateure bezeichnet, der Auftritt war ein fettes Brett. Into Darkness bieten eine gelungene Mischung aus technisch und handwerklich sehr hochwertigem Riff-Gefrickel und Elementen, die nach vorne gehen. Sebastian "Sebastard" Längerer ist schon ein genialer Flitzefinger und Entertainer. Schon die zweite richtig gute Band, ein dickes Grinsen im Gesicht und die Laune steigt weiter.
14:50 – 15:30 GODSLAVE
Der Tag wird immer besser. Die nächste Ladung Trash aus deutschen Landen. Godslave knallen nicht nur gnadenlos nach vorne, nein man merkt der gesamten Band an, da ist auch eine gehörige Portion Humor mit am Start. Das ist ein gestreckter Mittelfinger gegen den grauen Alltag. Leider ist das Zelt noch nicht ganz gefüllt, dafür haben die Jungs dann noch etwas Zeit Ihren Gig ins Publikum zu verlegen und von dort ein paar Ärsche zu treten. Schöne Sache, volle Kraft voraus….
15:50 – 16:30 ALTAR
Sängerin Janneke de Rooy bringt eine Menge an Frauenpower auf die Bühne. Unterstütz von den Bandkollegen um den Hühnen Marcel Verdurmen, der schön aufgrund seiner Größe beeindruckt, allerdings sehr nett und schon am Freitag freundlich durch die Gegend grinsend, wird hier bester Death Metal geboten. AltarEgo (formerly known as Altar) kommen aus den Niederlanden und beweisen das auch die kommenden Generationen eine Zukunft auf der Bühne in Hauptmannsgrün haben.
16:50 – 17:30 ATTIC
Mit den Schwermetallern von Attic wird es okkult auf der Bühne. Neben der kirchlichen Dekoration sorgt auch der reichlich abgegebene Weihrauchduft für ein gelungenes Stimmungsbild. Wir hoffen, dass sich hier nicht die eine oder andere nekrophil bzw. fäkal orientierte Band ein Beispiel nimmt. Musikalisch ist sind Attic ein echter Hammer. Gesang und Mucke harmonieren perfekt. So etwas hat seit Mercyful Fate u. King Diamont gefehlt. Attic halten die Fahne des Heavy Metal schön hoch und wir freuen uns auf mehr.
17:50 – 18:35 HIDEOUS DIVINITY
Technisch anspruchsvoller brutaler Death Metal allerbester Couleur, HD geben einen ordentlich was vors Brett. Dabei sind die Songs abwechslungsreich und vielseitig konstruiert. In Verbindung mit der angepisst keifenden Stimme und der nötigen Brutalität kommt das Ganze extrem gut an. Hinterher brauchten wir auf jeden Fall ein kaltes Bier und etwas frische Luft.
18:55 – 19:40 HAEMORRHAGE
Haemorrhage bedeutet Blutung oder Blutsturz und das ist bei der Show der Spanier auch allen schnell klar. Die Menge an Kunstblut wird nur noch vom Outfit der Musiker in den Schatten gestellt. Wer hier noch freiwillig nach dem Doktor schreit ist selber schuld. Neben dem ganzen Grindgore ist aber auch die Mucke vom Feinsten. Besonders die Soli der Frau de Lopez bleiben einem im vibrierenden Trommelfell gespeichert. Diese goreastische Performance werde ich auf jeden Fall nicht so schnell vergessen. Krass.
20:00 – 20:45 DECAPITATED
Mit Decapitated folgt jetzt mein Favorit des zweiten CMOA-Tages. Das ist richtig guter, nicht nur technisch, Death Metal. Was Waclaw Kieltyka an technischem Vermögen auf der Gitarre abrufen kann erstaunt immer wieder. Man merkt der gesamten Truppe die Spielfreude an, die Schwierigkeiten beim Soundcheck sind nach den ersten Riffs auf jeden Fall vergessen, und wenn Rafał Piotrowski die Mähne schüttelt, geht es vor der Bühne ohnehin mächtig ab.
21:05 – 21:50 MARDUK
Zu Marduk braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen, Black Metal aus Schweden vorgetragen von gestandenen Herren mit Gesichtsbemalung. Zwischen den Titel der eine oder andere nervige Rumpelgeräuscheinspieler, der die ohnehin schon verkürzte Spielzeit eigentlich unnötig verplemperte. Die Black Metal Kriegsmaschine lieferte eine gute und solide Show ab. Bei uns hielt sich die Begeisterung jedoch in Grenzen, irgend etwas fehlte.
22:10 – 23:05 VADER
Ganz anders bei Vader. Kaum erklangen die ersten Riffs, da war es klar, der Auftritt des Abends. Gebe grandiosen Musikern eine grandiose rot vernebelte Bühne und einen perfekten Sound. Ohne Gnade und Pause gnadenlos auf die Fresse. Einfach nur geil, In bester Spiellaune gaben Peter und seine Mitstreiter Vollgas und sollten somit den Moshern vor der Bühne in bester Erinnerung bleiben. Besonders gelungen war auch die Lightshow, der hierfür verantwortlichen jungen Dame zollen wir den nötigen Respekt. Die mit Abstand beste Lichtregie des CMOA 2019. Das Metalgewitter hätte gerne noch länger dauern dürfen, aber für längere Zugaben war keine Zeit mehr.
23:35 – 00:45 ENFORCER
Für Enforcer wurden die Bühnenaufbauten, mit denen die vorgehenden Bands prima zurechtkamen, nahezu komplett entfernt. Hier wollen wir einmal einen großen Daumen nach oben recken, und zwar für die Bühnentechniker, die über beide Tage mit großer Gelassenheit einen perfekten Job machten. Hans und Co. Ihr seid klasse! Enforcer gaben ihr Bestes und die Mischung aus Heavy Metal, Spandex und schrillem Gesang erfreute die zahlreichen Fans der Band, die sangestrunken mitgrölten und den Abend mit einer großen Parte enden ließen. Für uns war es dann doch nicht so der Hit, sodass wir glücklich und völlig fertig in die Unterkunft dackelten.
Es war wieder einmal ein großartiges Wochenende, diese nahezu familiäre Verbundenheit zwischen Bands, Fans und Club ist sicherlich ein ganz großes Plus dieses Festivals. Die unfassbare Freundlichkeit der Clubmitglieder und deren unendlicher Fleiß, sei es bei der Bewirtung der Bands und Gäste, beim Umbau der Bühne oder bei was auch immer…einfach großes Kino. Ein fantastischer Sound, gutes bezahlbare feste und flüssige Nahrung, sogar das Wetter spielte mit. Ein perfektes Wochenende mit alten und neuen Freunden, Familie halt! Danke!
Bleibt alle so wie ihr seid. Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf das nächste Jahr.
Tag 1 Tag 2
Das Zephyr's Odem Team
Karsten Krebs (Bericht) | Thomas Thor Wittlich (Fotos)