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DAWN OF SOLACE – Flames of perdition (2022)

(7.599) Maik (7,1/10) Dark Metal


Label: Noble Demon
VÖ: 28.01.2022
Stil: DarkMetal

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Dass die Finnen ein spezielles, genetisch verankertes Talent für musikalische Melancholie haben, dürfte schon seit längerem ein unumstrittenes Faktum darstellen. So auch das musikalische Projekt von Tuomas Saukkonen, DAWN OF SOLACE. Alle Instrumente hat der Mann selbst eingespielt, nur für den Gesang hat er sich Mikko Heikkilä ins Boot geholt, dessen eindringlich/traurige Stimme recht passend zu dieser Art Musik erscheint.

Die frühere Ausrichtung auf Doom/Death hat die Band, wie schon beim Vorgänger „Waves“, völlig ad acta gelegt, was auch bedeutet, dass auf aggressive Gesangsakrobatik verzichten wird. Schon der Opener „White Noise“ macht deutlich, dass es hier eher ruhig zugehen wird. Und richtig, gar selten wird mal etwas wuchtiger in die Saiten gegriffen wie im Song „Erase“ oder dem Titeltrack, die zumindest im Hintergrund eine gewisse Doom-Atmosphäre aufbaut. Doch auch hier geht es eher gemächlich zu.

Die teilweise weinerlich klingenden Gitarren und der doch zumeist getragene Charakter der Stücke fabrizieren im Ganzen doch eher einen etwas sentimentalen, traurigen Sound, welche Menschen mit Hang zu Depressionen eher vorsichtig genießen sollten. Das fast durchgängige „In-sein-Rotweinglas-weinen“ könnte ab und an die Auflockerung „Mit-der-Faust-auf-den-Tisch hauen“ vertragen.

Obwohl hier mit wirklich schön/düsteren Melodien gearbeitet wird, macht sich auf Dauer doch ein gewisser Gleichklang breit, denn irgendwann nutzt sich das Konzept, zwischen fast rein akustischen Parts und dem etwas kraftvolleren Riffing abzuwechseln, doch etwas ab.

Der gleichförmige, mit speziellen Höhepunkten geizende Gesang verstärkt den Effekt noch, und man erwischt sich immer öfter dabei, gewaltsam den Finger von der Skiptaste fernzuhalten. Überraschend vielleicht noch der kurze Geschwindigkeitsrausch im anfänglich sehr ruhigen „Black Shores“.

Alles in allem also eine etwas melancholische Angelegenheit, die recht oft den Pfad des Metal verlässt, und mehr in Richtung Düsterschlager geht. Für Gothic-Fans der eher sentimentalen Sorte ist dieses Album sicher besser geeignet als für den gestandenen Headbanger, und auch für mich ist es insgesamt etwas zu getragen und ruhig. Ich kann mir sowas nicht jeden Tag anhören, ohne mit dem Strick zu liebäugeln.

Anspieltipp: „Erase“ und „Flames Of Perdition“


Bewertung: 7,1 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. White noise
02. Erase
03. Flames of perdition
04. Dying light
05. Event horizon
06. Black shores
07. Skyline
08. Serenity
09. Lead wings (Studio Live Version)
10. Dead Air (Studio Live Version)




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