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BLUTGOTT – Dracul Drakorgoth (2024)
(9.140) Olaf (8,0/10) Death Metal
Label: Massacre Records
VÖ: 20.09.2024
Stil: Death Metal
Bevor ich selber versuche, diesem Mammutwerk textlich einigermaßen gerecht zu werden, will ich zur besseren Verständnis mal aus dem Presstext zitieren, um zumindest einen Rahmen abgesteckt zu haben.
„In 20 Jahren hat Sänger und Gitarrist Thomas Gurrath ein ganzes Banduniversum mit über 30CDs erteilt auf mehr als 20 Alben aus Debauchery, Blood God und Balgeroth geschaffen. Vereint hat er diese Trinity of Blood Gods unter dem Namen BLUTGOTT.
Musikalisch genreübergreifend bewegt man sich irgendwo zwischen Judas Priest, Slayer, AC/DC, Rammstein und Bolt Thrower. Es gibt stampfenden Death Metal, klassischen Heavy Metal und groovigen Hard Rock, mal mit kreischenden Vocals, mal mit der markanten Monsterstimme, mal clean, und allem dazwischen.
Die Texte – auf Deutsch und Englisch - handeln von dem eigenen Dark Fantasy Universum: der World of Blood Gods. Benannt nach den Blutgöttern - biomechanischen Vampirdrachen mit dämonischen Fähigkeiten. Die drei berüchtigsten sind Bal-Geroth, der Bloodking von Knochenheim,Dracul Drakorgoth, der Debauchery Blood God und Setekh Drakorgar, der Rote Drache. Zusammen bilden sie dieTrinity of Blood Gods.“
Alles klar soweit? Na dann will ich mal meinen Senf dazugeben.
„Dracul Drakorgoth“: Schon allein der Titel klingt wie das Ergebnis einer nächtlichen Dungeons & Dragons-Session gepaart mit einem Shot zu viel Absinth. Und genau das erwartet uns auch – blutige Fantasy, verpackt in drei verschiedene Musik-Stile, die in gewohnter Gurrath-Manier präsentiert werden. Als Workaholic und absoluter Maniac ist Thomas Gurrath ein echter Meister des extremen Metal, sei es mit Debauchery, Blood God oder Balgeroth. Doch warum genau nun unter Blutgott?
Wie bereits im zitierten Pressetext erwähnt, führt Blutgott das, was Thomas mit seinen anderen Projekten begonnen hat, auf eine neue, fast schon erfrischend exzentrische Ebene. Die Bandgeschichte an sich ist eine wilde Reise durch das Multiversum des Death Metal, Rock und German Metal. Mit jedem Projekt schafft es Gurrath, seine Fangemeinde zu überraschen – sei es durch die gutturalen Töne von Debauchery, die mir schon immer nicht ganz so gefallene AC/DC Verneigung von Blood God oder die epischen, deutschsprachigen Hymnen von Balgeroth. Blutgott bündelt nun diese Kräfte, was in einer epischen Metal-Trinität mündet.
Ein Blick auf die Discographie zeigt schnell: Blutgott ist nicht nur ein weiteres Seitenprojekt. Es ist die Manifestation von Gurraths Vision einer Metal-Welt, in der Drachen, Götter und Monster regieren. Die Frage „Warum unter Blutgott?“ erklärt sich, wenn man das Album aufmerksam hört. Blutgott ist die Verbindung all dieser verschiedenen musikalischen Welten – aber eben nicht in einem Projekt, sondern in drei parallelen Versionen. Warum? Vermutlich, weil Thomas Gurrath als gelernter Lehrer die ultimative Geduldsprobe wollte. Glückwunsch, Herr Gurrath, nach dem dritten Editieren konnte ich die Songtitel auswendig – Mission erfüllt!
Die musikalische Aufteilung auf Balgeroth (deutsch), Debauchery (Death Metal) und Blood God (klassischer Metal mit dem erwähnten Atzedatze-Charme) macht es nicht leicht, das Ganze zu fassen. Nach einer Weile fühlt man sich fast wie auf einer Metal-Odyssee, die einen ständig zwischen verschiedenen Welten hin- und herzieht. Die Konstante? Die Musik bleibt immer dieselbe, nur die Stimme und Texte variieren. Auch wenn es verwirrend ist, kann man nicht leugnen, dass das System funktioniert. Warum also ändern? Die Idee hat Methode, auch wenn der ein oder andere darüber schimpfen mag und Thomas seit Jahren verteufeln.
Songs wie „Dragonsteel“ beweisen, dass Gurrath immer noch weiß, wie man Hymnen schreibt, die sich im Ohr festsetzen. Auch „Setekh Drakorgaur“ ist ein absolutes Groove-Monster, das live sicher jeden Nackenmuskel versteifen wird. Trotz der manchmal etwas überfrachteten Struktur, bietet das Album immer wieder Momente, in denen man unweigerlich grinsen muss – Thomas erfindet zwar das Rad nicht neu, aber er sorgt dafür, dass es verdammt gut rollt.
Wenn ich eines gelernt habe: Nach drei kompletten Durchläufen aller Versionen weiß ich nun genau, wo meine Vorlieben liegen. Auf Platz eins steht Balgeroth – auf Deutsch klingt das ganze Spektakel einfach am kraftvollsten. Direkt danach folgt die Death-Metal-Version von Debauchery. Und Blood God? Nun, sagen wir es mal so: Diese Version landet bei mir abgeschlagen auf dem letzten Platz.
„Dracul Drakorgoth“ ist definitiv ein ambitioniertes Unterfangen. Allein für die Dreifaltigkeit dieses Albums gebührt Thomas Respekt. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ein Album in nur einem Stil gereicht hätte oder ob diese Mammutaufgabe am Ende doch ihre Berechtigung hat – amüsant ist es allemal.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
CD1 Debauchery Version
01. We create Metal
02. Dracul Drakorgoth
03. Fire and Steel
04. Crusade against Humanity
05. Overdrive of Brutality
06. Dragonsteel
07. Blood for Balgeroth
08. Setekh Drakorgaur
09. Blood demands Blood
10. Drakespawn
CD 2 Balgeroth Version
01. Drachenlegion
02. Dracul Drakorgoth
03. Feuer und Stahl
04. Drachendivision
05. Blutgott Monsterhorde
06. Drachenstahl
07. Blut für Balgeroth
08. Setekh Drakorgaur
09. Blut verlangt Blut
10. Drachenbrut
CD3 Blood God Version
01. We create Metal
02. Dracul Drakorgoth
03. Fire and Steel
04. Crusade against Humanity
05. Overdrive of Brutality
06. Dragonsteel
07. Blood for Balgeroth
08. Setekh Drakorgaur
09. Blood demands Blood
10. Drakespawn