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SERPENTS IN PARADISE INTERVIEW
Erdiger Hard Rock aus Mannheim!
KEIN SCHNICK SCHNACK!
Im Sommer diesen Jahren erschien das Serpents in Paradise Debutalbum, des ehemaligen SpiteFuel Gitarristen Tobi Eurich. Der erdige Heavy Rock mit satten Beats und knackigen Riffs kann sich von den Mannheimern absolut sehen lassen. Ohne viel Schnick Schnack lebt „Temptations“ von einem bockstarken Blues Anteil und einer Fülle an hochkarätigen Songs, die mich doch recht schnell faszinierten. Im Interview warfen wir einen Blick auf die Entstehungsgeschichte von Serpents In Paradise und natürlich auf das erste vollständige Album. Viel Spaß!
"Aber ich habe schon gemerkt, wofür mein Herz schlägt."
Was war die Initialzündung für den Start von Serpents In Paradise? Einzig allein der Ausstieg bei Spitefuel?
Nein, für mich war es nicht nur SpiteFuel. Ich habe einfach für mich schon lange gemerkt, wo ich mich musikalisch wohlfühle und wollte da mehr machen. Dabei sind immer wieder Ideen entstanden, die ich für SpiteFuel nicht verwenden konnte und so habe ich während dem Songwriting für das nicht-erschienene vierte SpiteFuel Album schon Songs für die Serpents geschrieben. Das Aus von SpiteFuel hat die Sache dann allerdings beschleunigt, beziehungsweise auch den Stellenwert etwas verschoben.
Siehst du die Band eher als Projekt und welche Dinge hast du hierbei schätzen gelernt?
Also für mich ist das schon mehr, als nur ein Projekt. Matt und ich hatten es nie so angedacht, dass wir jetzt ein Album aufnehmen und das war's. Das Ganze sollte auf die Bühne und dann auch als Band funktionieren. Der Knackpunkt dabei ist es jetzt einen Sänger fest an Bord zu bekommen. In der Entstehung des Albums gab es viele Punkte, wo es von Vorteil war nicht in Band-strukturen denken zu müssen – allein schon die Coronasituation und die Distanzen zwischen den Musikern, zudem geht vieles einfach schneller. Andererseits, wenn man das alles wie ein Projekt plant und dann auch alleine durchführt, ist der Arbeitsaufwand natürlich auch höher.
Euer Debut widmet sich vor ausnahmslos dem erdigen Hardrock mit deutlichen Bluesanteil, man kann da schon sagen ihr habt euch auf dabei auf das Wesentliche konzentriert. Sind das Dinge die in der Vergangenheit zu kurz kamen?
Definitiv. Also nicht, dass das falsch rüberkommt, bei SpiteFuel konnte ich viele tolle Dinge ausprobieren und wir hatten echt eine tolle Zeit und ich denke wir haben auch echt ein paar coole Nummern fabriziert. Aber ich habe schon gemerkt, wofür mein Herz schlägt.
Welche Songs sind deine Favoriten auf dem Album und wieso?
Puh, schwierige Frage sich da jetzt zu beschränken. Das kommt immer auf meine Stimmung an so ein bisschen. Zum Spielen finde ich „Mojo Man“ Klasse, der Groove und das lockere Riffing machen einfach Spaß, zum Hören ist eine meiner Lieblingsnummern „Smoke & Mirrors“ gerade auch, weil die Songstruktur etwas komplexer ist und so eine schöne Stimmung entsteht. „Love Bites“ geht dann aber einfach auf die 12, mit dem Refrain hat sich Gianni auch echt selbst übertroffen.
Wo bist du selbst im Hard Rock und Blues verortet welche Bands und Musiker schätzt du besonders?
Da bin ich ehrlich gesagt sehr klassisch unterwegs. Eine Band oder ein Song muss mich abholen. Also nicht nur weil es alles technisch gut gemacht ist, sondern weil es Emotionen auslöst. Daher finde ich das ganze 80er Jahre Hochglanz-Zeug ehrlich gesagt meist eher so naja. Attitude ist da das Stichwort. Für mich persönlich kommt da auch keiner an Guns N' Roses vorbei (also zu Zeiten wo ich selber noch flüssig war). Deep Purple sind genauso grandiose Musiker, den Groove den die mit über 70 noch auf die Bühne bringen, wow. Genauso natürlich Led Zep beziehungsweise Jimmy Page oder BB King. Klar ist das alles viel, viel basischer als jetzt die meisten Metal Gitarristen, trotzdem ist es meist anspruchsvoller so etwas rüber zu bringen. Das fasziniert mich einfach, wie man seine Emotionen über die Finger und ein bisschen Holz so ausdrücken kann.
Wie würdest Du selbst euer Album umschreiben? Was ist euch besonders gut gelungen?
Es ist auf den Punkt. Ich finde die Songs vertrödeln nirgends zu viel Zeit um zur Sache zu kommen. Das ist definitiv Matts Verdienst. Da ergänzen wir uns ziemlich gut. Ich habe die Riffs und er den Rotstift, haha. Nein im Ernst, das Album ist nicht darauf ausgelegt irgendwas zu versuchen, was dann nicht klappt. Das war auch gar nicht unsere Intention, wir wollten Hard Rock machen. Groove, gute Gitarren und dazu Vocals die dem Ganzen den Rest geben. Ich habe jahrelang sehr viel auf Schnickschnack gegeben und bin da auch immer noch ein Riesen-Fan von, wenn es passt. Aber das braucht die Platte alles nicht, meiner Meinung nach. Sag was du zu sagen hast, erdig, ehrlich das reicht oftmals einfach aus.
Wie würdest Du selbst euer Album umschreiben? Was ist euch besonders gut gelungen?
Es ist auf den Punkt. Ich finde die Songs vertrödeln nirgends zu viel Zeit um zur Sache zu kommen. Das ist definitiv Matts Verdienst. Da ergänzen wir uns ziemlich gut. Ich habe die Riffs und er den Rotstift, haha. Nein im Ernst, das Album ist nicht darauf ausgelegt irgendwas zu versuchen, was dann nicht klappt. Das war auch gar nicht unsere Intention, wir wollten Hard Rock machen. Groove, gute Gitarren und dazu Vocals die dem Ganzen den Rest geben. Ich habe jahrelang sehr viel auf Schnickschnack gegeben und bin da auch immer noch ein Riesen-Fan von, wenn es passt. Aber das braucht die Platte alles nicht, meiner Meinung nach. Sag was du zu sagen hast, erdig, ehrlich das reicht oftmals einfach aus.
War es schwierig die geeigneten Mitstreiter dafür zu finden, wie gestaltete sich das Schreiben der Songs während der Corona-Pandemie? Und wie seid ihr das Songwriting angegangen?
Bedingt schon, ich sag mal, wer sind wir schon? Und dann erklär' mal einem Herbie Langhans was du da vorhast und warum genau er sich dafür hergeben soll. Das Alles so aus dem Nichts zu heben war und ist nicht ganz so einfach. Vor allem auch ohne Gigs bis dato. Das Schreiben war eigentlich wie immer. Abgesehen davon, dass wir einfach mehr Zeit hatten, viel konnte man ja ansonsten nicht machen, zeitweise. Und genau das war ein immenser Vorteil, wir konnten Songs auch noch nach drei Monaten einfach nochmal über den Haufen schmeißen und neu aufrollen.
Aber an sich ist es so, dass ich meist ein Riff habe und dazu dann auch schon eine Idee wie der restliche Song aussehen soll. Das arbeite ich dann meist für mich aus, bastle notdürftig Drums und Bass dazu und leite das dann weiter. Und daraus wächst dann der Song. Neu war für mich dieses Mal eigentlich nur auch Gesangsmelodien zu schreiben. Das ist ein Job den ich eigentlich lieber den Sängern überlasse.
Das Album ist bei MDD erschienen, was war dafür ausschlaggebend? So könnte man vermuten das ihr schon länger mit Markus Roesner in Kontakt steht. Der mit MDD ja schon sehr viele Jahre im Musikbiz unterwegs ist, was schätzt ihr an ihm?
Markus ist ein guter Freund und gleichzeitig auch Mentor und Labelboss. Wir waren ja schon mit SpiteFuel bei MDD und so war er von Anfang an dabei und auch mit dafür verantwortlich, dass ich das Ganze überhaupt so verfolge. Markus ist als Mensch wie auch im Business klasse, er hat Weitblick und einen Plan, was er tut. Er unterstützt uns, pfeift uns aber auch da zurück, wo es sein muss. Ich habe sehr großen Respekt vor ihm, mit der Leidenschaft wie er alles angeht was mit Musik zu tun hat ist beeindruckend. Und sich so viele Jahre zu halten sagt auch einiges aus.
Für das Album habt ihr erstmal keinen festen Sänger, allerdings eine Vielzahl an renommierten Gastsängern, wie Stu Block (Ex Iced Earth) oder Mark Fox (Shakra). Was war das für ein organisatorischer Aufwand sie alle ins Boot zu holen. Da stellt sich für mich die Frage, wie ging die Auswahl der Songs für den jeweiligen Sänger vonstatten?
Frag' besser nicht, haha. Also mit den gleichen fünf Jungs im Proberaum Songs zu schreiben ist definitiv einfacher. Vor allem, weil die fünf Sänger, die zu hören sind ja nicht die ersten fünf sind, die wir gefragt haben. Es war organisatorisch schon aufwändig alles im Blick zu haben, aber du siehst dann halt auch gleich, wenn etwas nicht so läuft wie es soll und hast die Chance zu reagieren. Meistens war es so, dass wir uns überlegt haben, was der Song braucht, wie er klingen soll. Und haben so eine Vorauswahl getroffen, wer dafür in Frage käme. Allerdings waren wir dann auch immer in Absprache mit den Sängern. Ich wollte nicht nur sagen, mach dies so und so, sondern etwas Organisches erzeugen.
Nach den zahlreichen guten Kritiken sollte es nicht an Motivation für Liveauftitte mangeln, was sind die Pläne für die nahe Zukunft?
Absolut nicht. Ich bin so heiß drauf mit dem Album auf die Bühne zu gehen. Durch Corona und Co ist es nur echt schwierig derzeit irgendetwas zu planen. Das fängt da an, dass alles was von 20 auf 21 auf 22 verschoben wurde schon seit zwei oder drei Jahren geplant ist, geht mit der desaströsen Situation der Live Kultur für kleine Bands und Veranstalter weiter und hört bei der Ungewissheit für den Winter auf. Alles nicht so einfach und dazu kommt natürlich noch unser kleines Problemchen am Mikro. Aber wir werden Live spielen, das steht für mich außer Frage.
Soweit erstmal, vielen Dank und einige abschließende Sätze von Dir?
Dank dir für das Interview. Vielen Dank euch fürs Lesen. Hört in die Platte rein, ich hoffe sie gefällt euch. Wir sind auf allen Plattformen vertreten oder ganz old-school, kauft eine CD bei uns. Und wenn ihr einen Sänger kennt, der Bock auf Hard Rock und Live hat, bitte melden. :D