Label: Napalm Records
VÖ: 26.06.2015
Stil: Stoner/Psychedelic Rock
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Glowsun gibt es schon seit 1997, ihre aktuelle Besetzung besteht seit 2005 aus Johan Jaccob (Gitarre und Gesang(?!)), Ronan Chiron (Bass), sowie Fabrice Cornille (Schlagzeug). Ich kannte die Jungs, aus Lille in Frankreich, vorher noch nicht! Das mag zu einem an ihrem Sound liegen, zum anderen aber auch, dass Glowsun hauptsächlich rein instrumental gespielte Songs präsentieren!
Das ist für mich auch das auffälligste Manko von „Beyond the wall of time“! Das instrumentale Songwriting finde ich wirklich gelungen und erinnert mich gerade bei leicht treibenden Riffs, die schön sludge-mäßig gespielt werden, an Kyuss, oder Monster Magnet. Nach einem atmosphärischen Einstieg, gibt es die Riffs auch gleich beim ersten Song „Arrow of time“ zu hören und kommen sehr gut zur Geltung, samt einer guten Melodieführung. Es wird regelrecht ein Spannungsbogen aufgebaut und man denkt „gleich kommt´s“! Das erzeugt bei mir das ungute Gefühl, denn es kommt nichts! Ich habe regelrecht einen geil krächzenden Sänger vor Augen, der jedoch einfach nicht los singen will!
„The watchmaker´s grave“ klingt dann doomiger und mehr psychedelisch. In dem 9-minütigen Song gibt man sich recht verspielt und lässt sich die nötigen Zeit, um auch in die Breite zu gehen. Spätestens beim dritten Song „Behind the moon“ ist klar, mehr kommt nicht mehr. Der Song ist zwar wieder rockiger, bringt aber keine neuen Überraschungen mehr. Den nächsten Tiefgang, im doomigen Format, gibt es mit „Flower of mist“, der gegen Ende jedoch noch einmal Fahrt aufnimmt. Gutes, sludge-mäßiges Riffing gibt es dafür wieder bei „Shadow of dream“, ohne besonders hervorzustechen.
Dann kommt mit „Against the clock“ doch noch eine Überraschung – Johan Jaccob singt! Na ja Singen...?! In diesem Song hat er ein paar Background-Gesangparts eingebaut. Immerhin mal eine willkommene Abwechslung, die einen regelrecht aus der Lethargie reißt! Den Abschluss der Platte bildet „Endless caravan“, der mit einer Spielzeit von 2:45 Minuten, im Vergleich zu den anderen 6 Songs, mehr als Outro zu verstehen ist.
Hätten Glowsun einen guten Sänger, der den guten Songarrangements von „Beyond the wall of time“ gewachsen wäre, würde ich für das Album bestimmt um die 8 Punkte geben. So bewegt sich der vierte Output von Glowsun leider nur im oberen Mittelfeld. Wer gegenüber fast rein instrumentale Bands keine Vorbehalte hat, im Gegensatz zu mir, der sollte hier mal rein hören, weil manche Songarrangements interessant und viele Gitarrenriffs einfach gut klingen!
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Arrow of time
02. Last watchmaker´s grave
03. Behind the moon
04. Flower of mist
05. Shadow of dreams
06. Against the clock
07. Endless caravan
CD-Reviews E-G
GLOWSUN (2015)
"Beyond the wall of time" (2.142)