Niclas Engelin ist scheinbar ein sehr umtriebiger Mensch, denn wir ist es sonst zu erklären, dass der Gitarrist neben seiner mittlerweile Vollzeit Beschäftigung bei In flames weiterhin mit seinem Kind Engel schwanger gehen kann? Eben, jedenfalls war ich ziemlich überrascht, dass nach dem wirklich guten „Threnody“ Album nun keine eineinhalb Jahre später bereits der Nachfolger „Blood of saints“ in den Regalen steht und nach der EP „Songs for the dead“ aus den Überreste der „Threnody“ Aufnahmephase erwartete ich ein richtiges Überalbum. Leider ist exakt das Gegenteilige eingetreten, denn das dritte vollständige Album ist ein Rohrkrepierer sondergleichen.
Zuviel technischer Schnickschnack, gegen den ich normalerweise nichts habe, doch von Engel bin ich eigentlich Anderes gewöhnt. „Question your place“ als Opener geht ja noch und vereinigt sämtliche bekannten Trademarks der Band, doch danach begann der Abstieg. „Frontline“ is punkig und passt so gar nicht und die darauffolgenden 3 Songs sind nach dem Motto gestrickt: Ins eine Ohr rein, aus dem anderen raus, da bleibt nichts, aber auch gar nichts hängen. Dieser Trend setzt sich komplett fort und gipfelt in einem höchst peinlichen Chor beim Titeltrack, der so dermaßen cheesig und furchtbar ist, dass ich eigentlich an dieser Stelle abbrechen wollte, doch irgendwie immer noch Hoffnung hatte, Engel würden die Kurve kriegen…taten sie aber nicht. „Drama queen“ ist Techno-Pop-Metal-kacke a’la neue Korn und grausam ohne Ende. Da konnte das folgende, durchaus hörbare „In darkness“ auch nicht mehr viel retten, vom abschließenden „Journeys end“ ganz zu schweigen…
Bis auf minimale Ausnahmen ist „Blood of saints“ kaum genießbar und eine mehr als herbe Enttäuschung geworden da man weiß, dass es Engel besser können. Ich werde mir jetzt erstmal mit der neuen Kreator die Ohren wieder freipusten und verharre in der Hoffnung, dass dieses Album nur ein peinlicher Ausrutscher war.
Bewertung: erschüttert enttäuschte 4,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Question your place
02. Frontline
03. Feel afraid
04. Numb
05. Cash king
06. One good thing
07. Blood of saints
08. Down to nothing
09. Drama queen
10. In darkness
11. Journeys End