Alter Schwede ist das schon wieder 2 Jahre wo uns Evocation mit ihren sau starken Album „Apocalyptic“ die Falten aus dem Sack gehauen haben? Tja muss wohl so sein. Denn ihr neuester Streich steht bereits in den Startlöchern. „Illusions of Grandeur“ so der Name von Album numero vier, welches gleichzeitig den Einstand beim ihrem neuen Label Century Media Records bedeutet. So und nu nicht lange dumm rum gelabert sondern rein in den Player damit.
Also was bei den ersten Klängen sofort auffällt, ist der deutlich gestiegene Melodieanteil. Dafür sind die schraddeligen Gitarren der Marke Entombed fast vollständig verschwunden. Ich find das jetzt nicht ganz so schlimm, aber so mancher Die Hard Fan könnte sich schon vor den Kopf gestoßen fühlen. Und als wenn das für einige nicht schon reicht und Zeter und Mordrio zu schreien, kann ich da noch einen draufsetzen. Denn die parallelen im „neuen“ Sound von Evocation zu den Wikingern Amon Amarth sind unüberhörbar, ob das nun die Gitarrenharmonien, das Drumming oder die Growls von Frontschreihals Thomas Josefsson sind. Ob das nun so gewollt war/ist oder nicht wäre vielleicht mal in einem Interview zu hinterfragen (also Olaf mach Dich mal ran) (Is doch schon eingetütet-Olaf). Aber letztendlich geht mir das völlig am Arsch vorbei. Ja das Album ist anders als sein fulminanter Vorgänger, ist es deswegen aber auch schlechter? Nein, ganz im Gegenteil. „Illusions of Grandeur“ ist bärenstark. Alleine schon der Titeltrack haut einem die Kerne aus dem Kürbis.
Jeder Song, egal ob das jetzt „Well of Despair“, „Divide and Conquer“ oder „Perception of Reality“ ist, ist gespickt mit melodischen Gitarrenleads der Extraklasse, Dobblebass Attacken, vielen Tempowechseln und fantastischen Hooklines. Das von Amon Amarth Oberwaldschrat Johan Hegg eingesungene „Into Submission“ schürt zwar den Vergleich mit eben selbiger Band, ist mir aber so was von achtundfünfzig, dass könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Der Song ist einfach nur großartig und macht mächtig Laune. Basta!!! Den Rauswerfer der regulären CD bildet schließlich „Final Disclosure“. Hier wird noch mal richtig drauflos gebolzt. Und nun zum Abschluss noch ein Hinweis für die Jäger und Sammler unter euch! Das limitierte Digipack wartet noch mit drei Bonustracks auf. Ach ja, ehe ich es vergesse das für meine Begriffe arschgeiles Cover stamm von Michal „Xaay“ Loranc.
So kommen wir nun zu den heiß ersehnten Anspieltipps. Hier müssen auf jeden Fall der Titeltrack und „Final Disclosure“ genannt werden. Fazit: Also Mädels und Jungs Amon Amarth Vergleiche hin oder her Evocation’s „Illusions of Grandeur“ ist eine verdammt geiles Melodic Death Metal Album geworden, welches mir beim hören eine Menge Spaß gemacht hat und darüber hinaus auf Dauerrotation laufen wird. Mein Fußbarometer zeigt jedenfalls auf Vollausschlag. Ich freu mich schon darauf, dass neue Material Live zu hören.
Bewertung: Verzückte 9,0 von 10 Punkte
Tracklist:
01. Illusions of Grandeur
02. Well of Despair
03. Divide and Conquer
04. Perception of Reality
05. Metus Odium
06. I’ll be your Suicide
07. Crimson Skies
08. Into Submission (Guest Vocals Johan Hegg Amon Amarth)
09. The seven Faces of God
10. Final Disclosure