Label: Tidal Discovery
VÖ: 19.05.2015
Stil: Epischer Power Metal
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Schaut man sich das Cover der Debütplatte dieser neuen Band aus Bergen/Norwegen an, läuft einem schon alleine ein frostiger Schauer den Rücken runter! Winterlandschaft, ein kahler Baum, der Vollmond und ein nackter Engel, der Richtung Mond läuft! Fairy sind fünf Frauen: Therese Tofting an der Gitrarre und Hauptgesang, Hanne Østhagen am Schlagzeug, Masha Sri Vestrheim, Gitrarre, Trine Pernille Klokkerud am Bass, sowie die Neuzugänge: Doro Korsvold am Sopran Gesang und der einzige Mann Gerard Dwyer an den Keyboards.
Der erste Song „Ragnarok“ prescht gleich eine Schneise in den Schnee. Epischer Power Metal, getragen bis treibend, mit einer verträumt melancholischen Stimme. „Frostlagt Sti“ kommt das schon melodischer daher und Sopran Sängerin Doro Korsvold kommt erstmalig zum Zuge im Pre-Chorus, der in einen schön bombastischen Refrain übergeht, gesungen von Therese Tofting. Noch mehr zu tragen kommt der klare, melancholische Gesang von Therese bei „Renaissance“ zur Geltung. Dieser Song besticht vor allem auch durch einen packenden Refrain!
Mit „Eufori“ wird das Tempo etwas runter gefahren. Der Song klingt getragener, auch durch den erneuten Sopran-Gesang. Ruhiger bleibt es auch bei „Jeg kaller henne høst“. Klingt als ob man meilenweit im Schnee gewandert ist, in Erwartung eines wärmenden Feuers, das noch nicht in Sicht ist! „Nykter“ bleibt im langsamen Tempo, wartet jedoch mit dem Einen oder anderen Power-Chord auf und hat wieder diese einprägenden, episch-melancholischen Gesangslinien.
„Obsessed“ hat dann wieder Drive. Ein fettes Metal-Riff, ein treibender Rhythmus und Holla, Fräulein Tofting growled da ja sogar zwischen durch mal – wow! Gleich danach gibt es sogar noch eine Steigerung. „Seid“ fängt gar episch black-metallisch an. Zwar ist der Hauptgesang wieder melodiös, aber das klingt definitiv härter als noch zum Anfang der Platte!
Mit „Fagment“ verbinden sie dann ihre Stärken aus epischem Power Metal und ihren verstörend schwermütigen Gesangslinien. Eigentlich wartete man von Song zu Song auf eine richtig getragene Ballade und was machen Fairy?! Startet „Rekviem“ noch mit Sopranen Gesanglinien, bekommt man zur Strophe, Blast und Thrash Metal Beats um die Ohren gehauen! Ja geht´s noch?! Ja es geht noch! „Dualitet og ulver“ ist ein Speed Metal Song mit Sopranen und normal melodiösem Gesang im Wechsel und das klingt nicht schlecht und passt irgendwie ins Gesamtbild von Fairy.
Den Schluss der Platte bildet eine Radio-Version von „Eufori“ mit einer Songverkürzung auf radiotaugliche 3:42 Minuten. Für mich nicht der stärkste Song! Da lege ich euch eher „Renaissance“ oder „Obsessed“ ans „mal Reinhör“-Herz!
Fazit: Klar ist man versucht, bei einer Mischung aus melancholisch gefärbten, weiblichen Gesang, gepaart mit epischen Power Metal, sofort Vergleiche zu Nightwish oder Within Temptation zu ziehen. Der große Unterschied zu Fairy besteht jedoch schon allein in den Texten, die weitestgehend auf Norwegisch sind. Fairy klingen auch viel frischer und vor allem nicht so glatt und überproduziert wie die genannten Vergleiche! Wobei der Sound der Platte keinesfalls schlecht, sondern definitiv gut und druckvoll ist! Zu guter Letzt klingen die Songs viel abwechslungsreicher, gewaltiger und trotzdem immer flüssig und nachvollziehbar. Ein guter Start, der gespannt auf mehr macht!
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Ragnarok
02. Frostlagt Sti
03. Renaissance
04. Eufori
05. Jeg kaller henne høst
06. Nykter
07. Obsessed
08. Seid
09. Fragment
10. Rekviem
11. Dualitet og ulver
12. Eufori (Radio edit)
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