Label: Mausoleum Records
VÖ: 20.03.2015
Stil: Modern Metal / Crossover
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Auch wenn es dieser Formation in ihrer inzwischen länger als zwanzig(!) Jahre andauernden Karriere noch immer nicht gelungen ist auch international Fuß fassen zu können, muss man den aus Sankt Petersburg stammenden Herrschaften mächtigen Respekt für ihre Einstellung zollen.
Zunächst einmal aus einem aktuellen, wenn auch mehr als nur tragischen Anlass. So hat sich die Band vor kurzer Zeit dazu entschlossen ein Zeichen für die Unterstützung der Unterdrückten in der aktuellen Ukraine-Krise zu setzen und fortan unter dem Banner GreNOWar aktiv zu sein.
Doch auch weit darüber hinaus ist auch die musikalische Entwicklung der Russen mehr als nur bemerkenswert. Denn nach den Anfängen als Death Metal-Truppe wandte sich die Band einem derben Industrial-Mix zu, ehe sie mit “Computer Crime“ 2011 eine Art Alternative / Crossover-Melange kredenzte.
Besagte Gangart wurde zuletzt auf “Blood On The Face“, dem 2013er Einstand der Formation beim belgischen Kult-label Mausoleum, noch weiter kultiviert und erweist sich auch aktuell als essentiell. Besonders intensiv klingt das Gebräu im sofort ins Gebein und Genick abzielenden Opener “Awake“, der durch die feinstrukturierten Gesangspassagen sowie die jene konterpunktierenden, harschen Rhythmus-Wechsel gefällt.
Doch auch der nicht minder potentielle Hit-Aspirant “Point Of No Return“ hat Chartbreaker-Potential, nicht zuletzt, weil dieser Groover an eine Art gemäßigte, tiefschürfendere Clawfinger denken lässt und mit ähnlich zwingenden Hooks aus den Boxen geballert wird.
Darüber hinaus ist auf dem inzwischen achten Dreher von Gre(NOWAR)nouer aber auch ein gehörige Schippe Melancholie und Wehmut zu verspüren. In wie fern die zur kurzfristigen Umbenennung der Band führenden Umstände sich auch auf die Musik des Quartetts ausgewirkt haben, vermag mag nur schwerlich zu beurteilen, nachvollziehbar wäre das auf jeden Fall. Allerdings muss man durchaus festhalten, dass diese Gangart den Russen gut zu Gesichte steht, unabhängig von jeglichen Begleitumständen.
Wollen wir für uns alle hoffen, dass die Burschen bald wieder ihren ursprünglichen Namen annehmen können und die Russen darüber hinaus auch hierzulande mehr Zuspruch erhalten. Verdient hätte es die Truppe auf jeden Fall!.
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Awake
02. Unwanted Today
03. A Little Too Obsessed
04. Something Really Bad
05. On A Rainy Day
06. Blossoms In The Dust
07. I Can't Stand It
08. Daily Miracles
09. Going To Stay
10. Point Of No Return
11. Artificial Tears
12. Don't Let Them (Get You Down)
13. Clearway
CD-Reviews E-G
GRENOUER (2015)
"Unwanted today" (1.537)