Wolfsburg…Wolfsburg? Eigentlich schon ein Kriterium für eine miese Bewertung. Zuerst mit uns aufgestiegen, dann auch noch irgendwie Meister geworden und gestern Dortmund geschlagen. Aber nun gut, da können die Modern-Thrash Barden von ETECC ja nichts für…hoffe ich zumindest und wenn doch, dann wird deren neues und erstes Album „Volition“ ganz schnell im hintersten Ordner meiner 4 Terrabyte Festplatte verschwinden, das verspreche ich. Wäre allerdings schade, denn der Vierer kann zum Teil durchaus überzeugen…
Sehr gut produziert mit einer Menge Bumms hauen uns die Niedersachsen ein ziemlich sattes Thrashbrett um die Ohren, was zum einen nicht einmal ansatzweise altbacken und zum anderen nicht zu sehr auf Neo oder Metalcore macht. Die Grenzen sind da ja mittlerweile leider fließend doch die Vermutung liegt nahe, dass die Jungs vielmehr dem guten alten Zeugs der Marke Pantera, Metallica oder ne Prise Exodus frönen und auf aktuelle Trends einen dicken Haufen setzen. Löblich, denn von diesen ganzen Pseudo-Thrash Bands gibt es mittlerweile leider mehr als genug und eine Gesundschrumpfung ist leider nicht in Sicht. Das könnte auch ein Problem für ETECC werden, denn trotz kleiner Moschgranten wie „Abso-motherfuckin‘-lutely“, dem herrlich nach ganz alten Prong klingende „Dementia“ oder dem flotten „Creed on demend“ fehlt mir, trotz einer sauberen handwerklichen Arbeit, der absolute Überhit. Die Songs sind durchweg auf einem guten Weg, könnten aber für meine Ohren etwas mehr Abwechslung vertragen und plätscherten manchmal ein klein wenig dahin, ohne groß haften zu bleiben.
Da allerdings hier mehr als gute Anlagen vorhanden sind gehe ich schwer davon aus, beim nächsten Album mächtig umgehauen zu werden, denn das ETECC was können, zeigen sie auf „Volition“ desöfteren. Lediglich die von mir beschriebenen Punkte verhindern eine höhere Bewertung, was die Jungs aber bitte nicht stören sollte, denn es gab und gibt in diesem Jahr noch weitaus Schlimmeres und unhörbares, als dieses Album. Wenn Ihr also auf ein gepflegtes Thrashbrett steht und offen für was Neues seid, solltet ihr ETECC mal austesten…auch wenn sie aus Wolfsburg kommen…
Bewertung: zum Anfang durchaus respektable und weiter ausbaufähige 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. On standard’s leash
02. I am the light
03. Vasion
04. The roof of nonsense
05. Creed on demend
06. A valuable insight
07. Dementia
08. Abso-motherfuckin’-lutely
09. Arctic shroud
10. Shifting sands