Da sindse wieder, die Reading Boys Sylosis, die mich bereits seit ihrem famosen Debüt „Conclusion of an age“ mehr als aufmerksam verfolge, mit ihrem letzten, 2011 erschienenden Album „Edge of the earth“ allerdings nicht an vorherige Glanztaten anknüpfen konnten. Ist das vielleicht der Grund, weshalb der Vierer nun so schnell mit „Monolith“ ein neues und völlig fettes Album in die Waagschale geworfen hat? Ich weiß es nicht, kann aber mit Fug und Recht behaupten, das dies der bislang ausgereifteste und teilweise brutalste Schlag auf’s Haupt des Vierers ist und ich diesen so nicht erwartet hatte.
Exakt aus diesem Grund lag das Teil auch eine ganze Zeit auf meinem Schreibtisch und wollte nicht so recht in mein Ohr eindringen, doch irgendwann musste ich ja mal…und bereute meine zögerliche Haltung sofort, denn die Jungs haben wieder den Schmiss, die Heavyness und das teilweise herausragende Riffing, mit dem sie sich mit dem Debüt mein Metal heart eroberten. Manchmal blitzen auch saubere Reminiszenzen an vergangene Thrash Tage auf, die beim Opener „Out from below“ auch noch mit einem coolen Moschpart in der Mitte ausstaffiert wurden. Überhaupt fällt auf, dass scheinbar der Spaß Einzug gehalten hat, denn solche Monstergranaten wie das abwechselnd schnell und schleppend gehaltene „The river“ und die monumentale Slayer-artige Rifforgie „A dying vine“ klingen unverkampft, frisch und herrlich unkompliziert, gehen ohne Umwege in die Nackenmuskulatur und killen mächtig. Ok, mit den etwas zu „modern“ anmutenden „What dwells within“, bei dem ich so ein bisschen auf eine Bolt thrower Coverversion gehofft hatte (grins) und „Behind the sun“ befinden sich zwei „Notenzerstörer“ auf dem Album, doch andererseits holen das schön doomige „All is not well“ oder das retro-speedige „Fear the world“ die Kartoffeln wieder aus dem Feuer. Warum allerdings wieder so ein „Hidden Track“ Schwachsinn auf dem Scheibchen sein muss, entzieht sich meinem Verständnis, denn nach 15 Minuten Vorspulen ist das Teil hinter „Enshrined“ komplett langweilig und überflüssig.
Dennoch kann ich Sylosis ohne Bedenken eine handwerklich solide und teilweise begeisternde Arbeit attestieren, die auf der bald anstehenden Devin Townsend / Fear Factory Tour mit großer an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Menge neuer Fans gewinnen wird. „Monolith“ ist ein tolles Album geworden, welches mich an vielen Stellen richtig umhaute und nur selten Langeweile hervorrief. Kaufempfehlung!
Bewertung: fette und einschlagende 8,4 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Out from below
02. Fear the world
03. What dwells within
04. Behind the sun
05. The river
06. Monolith
07. Paradox
08. A dying vine
09. All is not well
10. Born anew
11. Enshrined