Label: Transcending Obscurity India
VÖ: 25.03.2018
Stil: Black Metal
Wieder einmal heißt es für mich‚ auf in unbekannte Gefilde, denn mit STARK DENIAL verschlägt es mich heute nach Indien. Dass das Land neben Curry Madras und heiligen Kühen (und natürlich noch vielem anderen) auch gute Musik zu bieten hat, durfte ich selbst schon am Beispiel von den Landsleuten PRIMITIV erfahren. Nur geht es diesmal nicht um Death Metal, sondern um schwärzere Kunst. Mal gucken, was da so geht?
Zugegeben als der Fliegeralarm im Intro einsetzt, bin ich wenig überrascht. Zu oft wurde sich dessen schon bedient. Aber ok, davon geht ja die Welt nicht unter. Dass der nach der Band betitelte Opener dann aber eher Standardniveau hat, ist schon etwas fader. Jedoch wirklich schlimm ist die Nummer nicht, nur für die Hymne zum eigenen Namen etwas schwach. Denn „Covenant Of Black“, so der Name der (Debüt-)Scheibe, zeigt schon im Anschlusstitel, dass die Band zu mehr im Stande ist. Getragene, geradezu epische Leads ziehen sich durch den Song und der Drummer walzt wie eine Maschine alles nieder. Auch der Effekt, der auf die Stimme gepackt ist, wirkt nicht mehr ganz so störend, auch wenn er für mich generell nicht sein müsste, da er nicht viel beiträgt.
Oberflächlich betrachtet geben die vier Herren aus Mumbai meistens ordentlich Gas, auch wenn die Anfänge der Songs oft ruhig beginnen. Doch sieht bzw. hört man genauer hin, gibt es immer wieder nette rhythmische Spielereien zu entdecken. Dies sorgt für Abwechslung und beugt Langeweile vor. Okay, die Schemen sind manchmal schon etwas vorhersehbar, geht man doch häufig im Muster Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Bridge… vor, doch bieten, wie gesagt, die Parts selber genug Abwechslung um zu unterhalten. Und so macht ein Song wie „Unknown World“ eben trotzdem Spaß.
So wie eben genannter Titel zeigt später auch „Blackened“ eine nicht von der Hand zu weisende Vorliebe für schwedische Kälte a la MARDUK. Denn nicht nur das Wolfsgeheul am Anfang, sondern auch der latent verspielte Part zum Ende hin, wecken Erinnerungen an die Nordmänner. Die Nummer darf gern als Anspieltipp genannt werden.
Ebenfalls Gehör verdient hat auch der Titeltrack des Albums, der das erste Langeisen von STARK DENIAL dann (offiziell) beschließt. Er ist der längste Song der Scheibe und nutzt seine Zeit, bricht aus dem oben genannten Schema aus und weiß somit zu überraschen.
Als Zugabe gewährt man der 2014er Single „Hyllest Til Kulten“ einen Platz als Bonus Track.
STARK DENIAL haben mich überzeugt: Black Metal geht auch in Indien! Zwar ist hier nicht der Weisheit letzter Schuss gefallen, auch das Rad wurde nicht neu erfunden und so weiter und so fort… doch liefert „Covenant Of Black“ acht kurzweilige und unterhaltsame Tracks – darunter auch ein paar Höhepunkte – die es durchaus wert sind, gehört zu werden.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Intro
2. Stark Denial
3. As Life Descends
4. Dormant I Lie
5. Unknown World
6. Carnage Angel
7. Blackened
8. Covenant Of Black
9. Hyllest Til kulten