Label: Mighty Music
VÖ: 23.10.2015
Stil: Black / Death Metal
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Angetreten zur Geschichtsstunde!
Wenn man einen Bandnamen wie Stahlsarg liest – und das auch noch im Black Metal Genre – springen bei vielen schnell die Alarmglocken an. Und in der Tat ist bei dem Debüt der Engländer auch eine direkte Verbindung zum II. Weltkrieg auszumachen, jedoch stehen hier weder Zuspruch zu braunem Gedankengut noch eine Glorifizierung vergangener Gräueltaten auf dem Plan. Stattdessen bezeichnet „Comrades In Death“ die Gleichheit all derer, die, für welche Seite auch immer, kämpfen und sterben und soll über verschiedene Ereignisse berichten. Ähnliches kennen wir bereits von Truppen wie Marduk, Endstille oder aber auch Slayer. Und mit diesen drei Gestirnen hätten wir auch schon ein paar der augenscheinlichsten Einflüsse der Band gefunden. Gerade die zuerst genannten schwedischen Black Metal Generäle haben scheinbar tiefe Narben in den Kadavern von Stahlsarg hinterlassen. Denn auch diese drücken ähnlich stark das Gaspedal durch, ohne dabei jedoch nach einer billigen Kopie zu klingen.
Neben des wild schwingenden Knüppels verstehen sich die Engländer ebenso darin, Melodien und Hooklines einzuspinnen oder, wie bei „From Factory to Fortress of Rubble and Iron“, gekonnt zwischen Dauerfeuer und rollendem Panzer-Groove zu wechseln. „Damocles XIII“ dagegen bietet mit der meisten Spiellänge viel Raum für Schwermütigkeit und schleppt sich langsam dahin.
Mit einem Schrei der Marke ‚Tom Araya‘ kündigt sich „Under the Shadow of the Silver Runes“ an, der ein weiteres Mal die Thrash Metal Einflüsse der Band offenbart. Allerdings könnte gerade diese Note, dieser Moment, wenn Sänger Eissturm bei den hohen Screams ins Thrashige abrutscht, dem ein oder anderen etwas missfallen. Aber das ist und bleibt Geschmackssache. Die tiefen Growls dagegen können punkten und sorgen ebenfalls für Abwechslung. Abgesch(l)ossen wird mit dem anfänglich düstren und gedrosseltem „In the City of Trapped Souls“, das nochmal alle Facetten der englischen Krachsoldaten aufzeigt.
„Comrades In Death“ ist ein sehr gelungenes Debütalbum, das eine Vielzahl abwechslungsreicher Songs beinhaltet und zu gefallen weiß. Die Produktion ist amtlich und die Musiker verstehen ihr Handwerk definitiv. Etwas Luft nach oben bleibt jedoch, was aber ebenso neugierig darauf macht, wo es mit Stahlsarg noch hingeht. Die Frage bleibt, ob das vom Debüt an zugelegte Kriegsimage die Band auch in Zukunft glücklich machen wird oder ob sich ihr Panzer dort schnell festfährt. Warten wir es ab; der Truppe auf den Spuren zu bleiben, ist es jedenfalls nach diesem ersten vertonten Bombenhagel wert.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Razed to the Ground
02. Seelow Heights
03. From factory to Fortress of Rubble & Iron
04. Damocles XIII
05. Wolves of the Sea
06. Under the Shadow of the Silver Runes
07. Castle Wewelsburg
08. Frostbite Division
09. In the City of Trapped Souls
STAHLSARG "Comrades in death" (2015)
(2.470) - Schaacki (7,5/10)