SOULFLY - Totem (2022)
(7.890) Olaf (8,9/10) Thrash Metal
Label: Nuclear Blast
VÖ: 05.08.2022
Stil: Thrash metal
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Kennt Ihr dieses Gefühl, dass eine Platte auf dem besten Wege ist, in Euren Hitlisten ganz weit vorne zu landen und dann reißt die Truppe mit den letzten Songs mit ihrem Arsch das ein, was sie sich vorher mit ihren Händen aufgebaut haben? Ja? Ich auch, vor allem bei der neuen Soulfly, die mich bis zu Song 8 so unfassbar wegbügelte, dass meine Nachbarn bei 30 Grad im Schatten schon entnervt ihre Fenster schlossen. Aber der Reihe nach.
Das Mäxchen hat im Vorfeld klar Schiff auf dem manchmal sich im schlingernden Fahrwasser befindlichen Seelenfliegen-Kahn gemacht und Mike Rizzo nach dröfzig Millionen Jahren in die Wüste geschickt, was eigentlich Böses erahnen ließ. Aber mit Cousinen, äääh….mitnichten, denn als Trio hat Senor Cavalera mit seinen Compadres solch fette Hassbrocken eingezimmert, dass mein Ficus sich vor Angst gen Schatten neigte. Kann aber auch daran gelegen haben, dass ich mal wieder vergessen habe, die Gießkanne zu schwingen.
So ein überragend brutales Riffing, dazu seine heisere, mehr als angepissten Vocals und eine etwas dumpfe, aber mehr als energiegeladene Produktion lassen bei Songs wie „Superstition“, dem überragenden und John Tardy zusammen eingebrüllten „Scouring the vile“ oder dem Titeltrack den Kiefer bis auf die Kniescheiben klappen. Man kann zu diesem brachialen Nackenbrechern hervorragend mitwippen, springen oder bei den häufig vorkommenden Geschwindigkeitsausbrüchen vollkommen ausrasten. Ehrlich, meine Repeat Taste war schon komplett ausgeleiert, bis es zu Song Neun ging.
„XII“ ist ein vollkommen überflüssiges Instrumental, was ohne Umschweife in das fast zehnminütige „Spirit animal“ übergeht, welches zwar auch ein paar Riffs beinhaltet, aber vollkommen langweilig aus den Boxen wabert und die Höchstnote, auf der sich das Album bewegte, pulverisierte. Niemand, wirklich NIEMAND braucht sowas, wenn man vorher von allen anderen Songs komplett rasiert zurückgelassen wurde. Mensch fuck Max, was haste Dir bei dem Scheiß gedacht?
Würde „Totem“ aus den ersten 8 Songs bestehen, wäre die absolut gerechtfertigte Höchstnote ohne jeden Zweifel angebracht gewesen, doch das Ende ist einfach nur ärgerlich, überflüssig und verdammt nochmal einer solch geilen Scheibe mehr als unwürdig. Ich bin genauso angepisst wie der Frontmann bei „Ecstasy of gold“. Mistikack und verdammich nochmal….
Bewertung: 8,9 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Superstition
02. Scouring the vile
03. Filth upon filth
04. Rot in pain
05. The damage done
06. Totem
07. Ancestors
08. Ecstasy of gold
09. XII
10. Spirit animal