Label: Invictus Productions
VÖ: 06.04.2018
Stil: Epic Doom Metal
Epic Doom Metal oder besser doomiger Power Metal von der Insel (England und Irland), was kann es schöneres geben? Theoretisch nicht viel, in der Praxis gibt es leider eine Menge Musik, die mir mehr zusagt, als das neue Album „White Horse Hill“ von SOLSTICE. Dabei möchte ich es so gern gutfinden. SOLSTICE sind Veteranen, die es seit den frühen 90ern gibt, sich ca. 2001 rum auflösten und seit 2007 immer mal wieder ein Lebenszeichen von sich gaben. Seit ungefähr 2011 ist die Besetzung halbwegs stabil und nach der Wiederkehr von Drummer Rick Budby konnten endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. „White Horse Hill“ ist das erste Album seit „A New Dark Age“ (1998) und tatsächlich erst das dritte komplette Album überhaupt.
Es wird viel Stimmung aufgebaut, die Gitarren metern, die Rhythmusfraktion macht ihren Job sehr gut und immer wieder hört man die Einflüsse der Insel, ohne dass es zu folkig wird. Oft höre ich starke Parallelen zu PRIMORDIAL ohne deren Black Metal-Anteile und das ist wohl die Krux an der Scheibe. Sänger Paul Kearns hat eher die stimmliche Bandbreite von Blaze Bayley und man kommt nicht umhin, sich ständig zu fragen, wie viel besser die Songs klingen würden, wenn sie ein Sänger vom Format eines Alan Averill Nemtheanga darbieten würde.
Die stärksten Momente des Albums sind die ruhigen Stellen wie „Beheld, A Man Of Straw“ und „For All Days, And For None“, wo Paul Kearns wunderschön und gefühlvoll singen kann. Immer dann, wenn er tapfer gegen die volle Gitarrenwand ansingen muss, geht es schief und zumindest mir mächtig auf den Keks.
Ich sehe die Arbeit, die drinsteckt, die Sorgfalt, mit der von den Texten bis hin zum Cover und der Wahl des Plattenlabels alles ausgewählt wurde, ich erkenne, dass die Band für das brennt, was sie macht. Wenn ich aber mit der Stimme des Sängers überhaupt nicht kann, versaut es mir das gesamte Album, das kann ich nicht ausblenden.
Dickes Sorry, viel Glück damit und möge es anderen besser gefallen als mir.
Bewertung: 6,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. III
02. To Sol A Thane
03. Beheld, A Man Of Straw
04. White Horse Hill
05. For All Days, And For None
06. Under Waves Lie Our Dead
07. Gallow Fen