Label: Indie Recordings
VÖ: bereits veröffentlicht
Stil: Post / Avantgarde / Folk
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Vier Jahre sind seit „Norrøn Livskunst“ ins Land gezogen, eine für Fans der Formation karge wie entbehrungsreiche Zeit, die erst dieser Tage endet, schließlich sorgt das norwegische Duo endlich für Nachschub, wenn auch vorerst nur in Form einer EP.
Dieses ist jedoch als Vorgeschmack auf das für Anfang nächsten Jahres zur Veröffentlichung anstehende kommende Langeisen „Kosmopolis Sud" gedacht und sollte zumindest in der Klientel für eine einigermaßen ausreichende Dosis „Methadon“ sorgen.
All jene Zeitgenossen, die sich dagegen noch nicht einmal zur erweiterten, inzwischen freudig jubilierenden Zielgruppe zählen, und mit dem Material von Solefald bis dato generell nicht viel anfangen konnten, seien allerdings vorgewarnt. Der Zweier hat nämlich seinen Stil noch ein wenig mehr hin in Richtung fast schon esoterisch anmutender Klänge getrimmt, die man wohl als „Avantgarde“ oder „Post-Irgendwas“ bezeichnen dürfte. Das scheint insofern unabdingbar gewesen zu sein, da sich die Protagonisten offenbar noch ein wenig intensiver mit der Natur und der Historie der Heimat beschäftigt haben.
Von daher muss man auch neidlos anerkennen, dass die tiefschürfenden Kompositionen stimmig mit dem konzeptionellen Hintergrund wirken, schließlich besingt man die wahrlich imposanten, malerischen Landschaften Norwegens, und das obendrein noch auf überaus authentische Weise in der Muttersprache.
Allerdings rocken Solefald dadurch - vom in den Anfängen der Formation in sogar recht heftiger Variante dargebotenen Metal ganz zu schweigen – inzwischen in etwa so heftig wie ein Schlafwagen während eines Bahnstreiks.
Klar, bei verschlossenen Augen und „Norrøn Livskunst“ als „Hintergrund-Berieselung“ kann man sich durchaus eine Kreuzfahrt vor der norwegischen Küste vorstellen und ist entzückt wie auch beeindruckt von dem eben passierten, pittoresken Fjorden - andererseits entfacht die Musik ein ähnliches Gefühl wie die dezent wogende, permanente Bewegung eines Schiffes.
Anders gesagt, „Norrønasongen - Kosmopolis Nord“ lässt zumindest meinem Körper wissen, dass der akute Schlafmangel nun doch endlich einmal zu kompensieren wäre…
Bewertung: 2,0 von 10 – oder, um es mit Samson zu sagen: „Thank You and Goodnight“
Tracklist:
01. Norrønaprogen
02. Det Siste Landskap (An Icelandic Odyssey Part IV)
03. Norskdom
04. Norrøna: Ljodet Som Ljoma
05. Songen: Vargen
SOLEFALD (2014)
„Norrønasongen - Kosmopolis Nord“ (1.309)