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SLOW – V-Oceans (2017)

(4.390) - Annie (8,2/10) – Atmospheric Funeral Doom Metal

Label: Aural Music / Code 666
VÖ: 16.07.2017
Stil: Atmospheric Funeral Doom Metal

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SLOW… hier ist der Name wirklich Programm, denn tatsächlich habe ich selten eine „Band“ gehört, dessen eigener Name zutreffender ihre Musik betitelt, als bei dieser. Und es ist nicht leichtgefallen, den Stil und die Songs des neuen Albums „V-Oceans“ zu beschreiben und zu bewerten, da der Sound und die Aufmachung so anders erscheinen, als das Meiste, dass mir in letzter Zeit zu Gehör gekommen ist.

„Band“ kann man dennoch eigentlich nicht dazu sagen - bei SLOW, denn letztendlich ist es mehr oder weniger ein Ein-Mann-Projekt aus dem benachbarten Belgien. Sämtliche Instrumente wurden von dem kunstschaffenden Gründer Déhà selbst eingespielt und von seinen tieftönigen Vocals ausgeschmückt, lediglich bei den Lyrics und der Konzeption bekam er Unterstützung von Lore Boeykens. Besser bekannt ist Déhà wahrscheinlich aber als ein Teil der ausgezeichneten und internationalen Doom Kooperation CLOUDS (u.a. mit Members von HAMFER?, EYE OF SOLITUDE, SHAPE OF DESPAIR, OFFICIUMTRISTE, PANTHEIST).

Mit „V-Oceans“ hat Déhà ein monumentales Werk der Schweremut geschaffen. Die atmosphärischen Klänge verleiten regelrecht zum Abdriften der eigenen Gedanken und öffnen neue Türen in die verborgenen Welten des Unterbewusstseins.

Schleppend, verrucht und geheimnisvoll erscheint einem diese neue Platte, ebenso wie eine wehklagende Sage, eine Story, die sich durch die fünf Songs zieht.

Es ist einfach genau die richtige Musik für solche Tage, an denen die Dinge im Leben wieder mal nicht so gelaufen sind, wie sie es sollten. Zurücklegen, Augen zu- und Ohren aufmachen. Die doomige, teilweise depressive Endzeitstimmung lässt einen dahin schwelgen und die grollende Stimme, die etwas nach innerer Zerrissenheit klingt, sorgt für ein Gefühl der Verbundenheit mit einem Gleichgesinnten.

Erwachen, Finsternis, Sintflut, Nichts, Tod…

Das bedeuten die fünf Titel auf Deutsch übersetzt, und genau diese Themen verkörpert er eins zu eins in seiner epischen Gesamtkomposition. Teilweise meditativ erscheinende Melodien, die dann doch wieder in stürmische Gesangsekstasen umschwenken, das prägt „V-Oceans“ von Anfang bis Ende.

Am besten jedoch empfiehlt es sich, selbst rein zu hören, denn die richtigen Worte für diese herrlich andere Musikproduktion zu finden, ist wirklich nicht einfach.

Fantastischer Sound wird hier in den fünf Songs eine knappe Stunde wiedergegeben und Déhà hat meines Erachtens mit seinem Projekt SLOW und „V-Oceans“ hohen künstlerischen, wenn auch düsteren, Freigeist gezeigt.

Bewertung: 8,2 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Aurore
02. Ténèbres
03. Déluge
04. Néant
05. Mort

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