Label: Season of Mist
VÖ: 08.04.2016
Stil: Ambient Sludge Rock
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Sinistro aus Portugal setzen auf milde gitarrenlastige Klänge um eine verträumte Atmosphäre aufzubauen. Denke ich an meinen Besuch Südportugals, speziell an das weite Land, die Steilküsten und das meist unruhige Meer welches an die Klippen bricht, ist es ein leichtes sich gehen und von Sinistros Sound mitreißen zu lassen. Dazu trägt vor allem Sängerin Patricia Andrade, mit ihrer markanten, leichtfüßigen, wie ein Schleier im Wind wehenden Stimme, bei. Ihr Zuwachs ist für die Band ein enormer Schritt nach vorn, waren Sinistro auf ihrem selbstbetitelten Erstwerk noch ohne Sänger/in unterwegs. Ihr Debüt war gradliniger und mehr auf Sludge/Post Metal/Rock ausgelegt. Doch ohne jeglichen Gesang auch langweilig.
Auf dem zweiten Langspieler „Semente“ ist die Spannweite breiter gefächert. An Sludge erinnert das Gitarrenriffing lediglich teilweise bei den Songs „Partida“, „Reliquia“ und „Fragmento“. Der Song „Semente“ erinnert musikalisch etwas an Ulver zu „Themes from William Blake’s The Marriage of Heaven and Hell“-Zeiten. Das Ende von „Reliquia“ ähnelt überraschenderweise dem Song „Everything’s Green“ der New Yorker Julie Christmas. Kommt jedoch episch nicht an diesen Song ran. Und um die Vergleichspalette abzurunden möchte ich noch Björk und die Franzosen Amesoeurs und Alcest erwähnen, die mir beim ersten durchhören auch in den Sinn gekommen sind. Durch das Verwenden der portugiesischen Sprache beim Gesang kommt ein kleines Stück Raffinesse und Exklusivität mit rein.
Leider plätschert vieles nur so vor sich hin. Es gibt Potenzial für epische Gänsehaut-Momente doch bis dahin kommt es leider nicht. Wer genannte Künstler schätzt möge Sinistro antesten, sich zurück lehnen und genießen.
Bewertung: 6,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Partida
02. Estrada
03. Corpo Presente
04. Semente
05. Relíquia
06. A Visita
07. Fragmento