Label: Dusktone
VÖ: 25.02.2017
Stil: Epic Black Metal
Ein Album, dass Epic Black Metal verspricht, traditionelle Instrumente verwendet und von Stefano Morabito produziert wurde, der unter anderem auch schon für Fleshgod Apocalypse die Regler verschob - so ein Album legt schon vor dem ersten Hören die Messlatte sehr hoch! Dazu veröffentlicht man es gleich noch als Instrumentale Orchester Version – Holla, das ist ein ganz schöner Aufwand für ein Debut!
Nach dem wohl obligatorischen Orchester-Intro „Cenner e Fummo“ legt man mit „Fra Ciel‘ e Terr‘“ gleich los. Die Verwendung von höherwertigen Soundanlagen empfiehlt sich hier insbesondere, denn anders lässt sich der Sound gar nicht differenziert genug wahrnehmen. Doch zurück zum Song: Ohne große Kompromisse wird zu Anfang losgeprügelt, doch die Verwendung von unterschiedlichsten Instrumenten sowie ruhigere Parts zwischendurch lassen den Song überaus abwechslungsreich erscheinen. Hier lässt sich sehr viel Potenzial bei einer Live-Umsetzung vermuten.
Einer meiner Favoriten hier ist auf jeden Fall „Sanghe Amaro“. Schnelle, treibende Parts auf die dann Ruhigere folgen bauen genau die Spannung auf, die dieser Stil verlangt. „Averno“ ist dafür komplett instrumental und eine willkommene Ruhepause in der Mitte von Parthenope.
„Sibilia Cumana“ lebt nicht nur von dem Solo im zweiten Drittel des Songs, sondern auch von dem orientalisch angehauchten Sound, bei dem man unweigerlich Vergleiche zu Melechesh zieht. Das passt ohne jeden Zweifel auch zu Scuorn.
Der Titelsong „Parthenope“ ist nicht nur der längste des Albums, sondern der wohl auch vielseitigste. Ein ruhiges Klavierstück leitet diese Walze ein, während sich im Hintergrund das Orchester schon bedrohlich warm spielt. Dann setzen die Gitarren ein, die hier endlich mal nicht in der Soundwand untergehen. Der Mittelteil besteht zum Großteil aus gesprochenen Versen, die ich nicht zu übersetzen vermag. Scheinbar ist aber irgendetwas schlimmes passiert, denn anschließend heult sich Frontmann Giulian die Seele aus dem Leib. Meiner Meinung nach alles ein wenig zu theatralisch, aber vermutlich ist genau das der gewünschte Effekt.
Mastermind Giulian haut hier ein äußerst starkes Debut raus. Die Vergleiche mit Bands wie Septicflesh, Dimmu Borgir oder den anderen bereits erwähnten kommen nicht von ungefähr. Gleichzeitig steckt noch viel Eigenes drin, sodass man durchaus noch eine eigene Duftnote in diesem doch eher eng gesteckten Genre hinterlassen kann. Kritikpunkte meinerseits sind allerdings die viel zu sehr im Hintergrund stehenden Gitarren sowie die auf Dauer doch recht gleichbleibenden Vocals. Ich bin mir sicher, dass hier noch mehr geht. Dennoch kann ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen und werde Scuorn auf jeden Fall weiterhin im Auge behalten!
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Cenner e Fummo
02. Fra Ciel‘ e Terr‘
03. Virgilio Mago
04. Tarantella Nera
05. Sange Amaro
06. Averno
07. Sibilia Cumana
08. Sepeithos
09. Parthenope
10. Megaride