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ROTTING SKY - Sedation (2018)

(4.437) - Jezebel (4/10) Black Noise

Label: Sentient Ruin Laboratories/ Wooaaargh
VÖ: 09.02.2018
Stil: Black Noise

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Gerade die extremsten Spielarten des Metal scheinen derart misanthropisch zu sein, dass sich dort die Ein-Mann-Projekte häufen. ROTTING SKY ist so eins, der Mann dahinter heißt Tim Messing (echter oder Künstlername?) aus Portland, Oregon. Bisher war er bei NUX VOMICA als Schreihals und Gitarrenspieler in Erscheinung getreten – die hatten es zu aktiven Zeiten immerhin bis zu einem Deal mit Relapse Records und 3 Alben gebracht. ROTTING SKY haben bisher 4 Demos veröffentlicht und ursprünglich ist das Debütalbum „Sedation“ von 2014, allerdings gab es das nur als Tape mit einer Auflage von 100 Stück und selbst die sind größtenteils verschwunden, weil just zu dem Zeitpunkt das damalige Label Grimoire Cassette Cvlture in die ewigen Jagdgründe einging. Nun nimmt sich Sentient Ruin Laboratories der Sache an und wirft „Sedation“ noch einmal neu auf Vinyl und Kassette (sowie als Download) auf den Markt.

Die Musik ist sehr ungestümer, roher Black Metal, der in einer Kakophonie aus Geräusch untergeht. Das ist mehr als nur gewollt grottenschlechter Sound, weil man ja so trve und underground ist, das ist schon hart an der Grenze des Ertragbaren und eigentlich auch dessen, was man überhaupt Musik nennen kann. Es wird sicher auch dafür ein Publikum geben und Fans, die genau diese kompromisslose Verweigerung aller Konventionen zur Kunstform überhöhen, aber ich bin eher das kleine Mädchen, das „der Kaiser ist ja nackt“ schreit und ROTTING SKY als Krach bezeichnet. Dabei ist es nicht so, dass Herr Messing keine Ideen zu Songstrukturen oder Melodien hätte oder dass er die Instrumente nur mangelhaft beherrschen würde. Wenn man sich lange genug damit beschäftigt und es gelingt, am Ge-Noize vorbei zu hören bzw. dieses dank selektiver Wahrnehmung auszublenden, ist da tatsächlich was. „White Angels“ taugt als Anspieltipp ganz gut, weil dort alle Elemente vertreten sind vom Black Metal-verwandten Krach über eine schöne Melodielinie (ja tatsächlich, so ab der 4. Minute) bis hin zum reinen Bandsalat-Rauschen. Nennen wir es Vielschichtigkeit oder Tiefe, aber ehrlich: es ist unheimlich mühsam und der Aha-Effekt ist nicht groß genug.

Dafür ist die Neuinterpretation des Covers ziemlich interessant, die erst dann einen Sinn ergibt, wenn man das Covermotiv der ursprünglichen Kassette sieht (vielen Dank an die Metal Archives). Die Engel, die über schlafende/sedierte/tote Menschen wachen mit einem Himmel voller Pillen wurden bis zur Unkenntlichkeit verfinstert und verfremdet, das beschreibt haargenau die Musik von ROTTTING SKY.

Bewertung: 4 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Smile
02. White Angels
03. Tyrants Of Sedation
04. Ivory

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