Verdammte scheiße, was ist das denn??? Raw waren mir ja namentlich bereits bekannt, doch musikalisch konnte ich den Fünfer noch nicht katalogisieren. Doch dank Björn Köppler (Maladie/Tombthroat) bekam ich eines schönen Tages das Zweitwerk „Rawzilla“, welches neben dem genialen Albumtitel ein ebensolches Cover sein Eigen nennt. Ich als oller Godzilla Fan war natürlich hellauf begeistert und werde mir schnellstmöglich ein Shirt von diesem grafischen Meisterwerk zulegen. Doch zur Sache…
Nach der Demobündelung namens „Moshpit“ haben sich die Mannheimer hingehockt, 13 Songs eingetrümmert und mal so ganz nebenbei die mit weitem Abstand beste deutsche Thrash Scheibe rausgekotzt, die seit langem auf den Markt kam. Rau, räudig mit ungebündelter Aggression und wütender Attitüde, die mich teilweise sogar an alte und selige Crumbsuckers oder D.R.I. erinnerten. Für Kenner der von mir namentlich erwähnten Bands empfehle ich einfach mal „Scared to death“ oder das crustige „Be aware“…HAMMER!!! So ganz nebenbei muss natürlich auch erwähnt werden, dass Andy Classen mit seiner saufetten Produktion einen ganz gehörigen Anteil am Gelingen von „Rawzilla“ hat und der CD einen Sound verpasst hat, wie auf der legendären und von mir immer heiß und innig geliebten Holy Moses Scheibe „Finished with the dogs“ aus dem Jahre 1987…jaja…die war von Ralph Hubert produziert, killt mich aber noch heute mit diesem umwerfenden Geschepper, was Raw mit Sicherheit in 20 Jahren mit diesem Album auch noch tun werden. Die Gitarrenfraktion Dirk Stephan / Mauro Bruni haut ein Killerriff nach dem anderen raus und zerlegen damit fast ihre Instrumente. Allein der feine Speeder „Perfect solitude“, das mörderisch heftige und sauheavy daherkommende „Twist the knife“ oder der Titeltrack treiben einem die Schrapnell Splitter ganz tief ins Hirm. Basser G.Perez brilliert mit einem fetten Basslauf auf „A farewell to civilization“ und gibt diesen 13 Mördergranaten den notwendigen und meiner Freundin immer wieder vehement geforderten Bumms. Ganz wichtig ist natürlich auch Alex Wenz an den Kesseln, der neben seiner unbändigen Power auf diesem Album sein Können ebenfalls bei Maladie eindrucksvoll unter Beweis stellte. Und natürlich darf Frontwalze Phil Lehman nicht fehlen, der mit seinem Gebrummel, Gekeife und Gegrunze jedem Song seinen Stempel aufdrückt. Hört Euch alleine den absolut genialsten und repräsentativsten Song „Bigoted“ an, der wirklich alles beinhaltet, was die Mucke von Raw ausmacht.
Ihr braucht endlich mal wieder nen ordentlichen Schlag in die Fresse und traut Euch nicht, bei Eurem Lieblingsitaliener um die Ecke „Ole Espana“ zu singen? Na dann ab in den nächsten Plattenladen (nix downloaden, das Teil braucht man alleine schon wegen dem genialen Cover), Kohle gezückt und mächtig abschädeln, denn Raw haben bislang DEN absoluten Thrash Hassbrocken des Jahres 2012 abgeliefert, der für verbrannte Erde allenorten sorgen wird. Ich liebe dieses unfassbar fette Album, welches momentan bei mir rauf und runter läuft und am Samstag früh gegen 7:30 meinen Zeltnachbarn beim With full force aus dem Schlaf riss…der aber nach anfänglichen Gemaule versprach, sich dieses Scheibchen rohen Schinkens ebenfalls zuzulegen. Großes Handgeklapper die Herren!
Bewertung: saustarke und schädelspaltende 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The wolf without a pack
02. Like phoenix from ashes
03. Twist the knife
04. Be aware
05. A farewell to civilization
06. I Zombie
07. Perfect solitude
08. I am sailing
09. Antitude
10. Human nature
11. Bigoted
12. Scared to death
13. Rawzilla