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RAM – The throne within (2019)

(5.724) Olaf (9,2/10) Heavy Metal

 

Label: Metal Blade
VÖ: 13.09.2019
Stil: Heavy Metal

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Glückwunsch zum zwanzigjährigen! Es ist erstaunlich, dass RAM tatsächlich schon so lange existieren und es dennoch immer wieder schaffen, einen zu überraschen, denn obwohl der Vorgänger „Rod“ nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Mahlzeiten gehörte, freute ich mich tierisch auf das nunmehr sechste, mit „The throne within“ betitelte Scheibchen der Mannen aus Göteborg. Und das zu Recht, wie ich nach mehrmaligen Hören feststellen durfte, denn die neun auf dem Album befindlichen Songs sind so herrlich erfrischend wie ein Sommerregen nach einen mit 35 Grad nicht auszuhaltenden Tag.

Gleich mit „Shadowwork“ zeigen die Skandinavier, wo Thors Hammer hängt und riffen sich herrlich retro durch die Geschichte der Achtziger, ohne allerdings altbacken oder angestaubt zu klingen, sondern werten vielmehr diese herrliche musikalische Zeitreise mit viel Pep und Elan auf. Tolle Soli, zweistimmige Gitarren und ein perfektes Tempo lassen sofort den Schluss zu, dass hier etwas ganz Großes am Start ist. Diese These wird mit „Blades of betrayal“ weiter untermauert, der in die gleiche Kerbe rotzt und ebenfalls die guten alten Zeiten hochleben lässt. Allerdings muss ich zugeben, dass mir RAM einen kleinen Tacken besser munden, wenn sie wie bei „Fang and fur“ stampfend durch das Midtempo-Unterholz brechen und die (in meinem Falle lädierte) Nackenmuskulatur in Schwingung versetzen. „Violence (is golden)“ ist zwar nicht ganz so stark, wird aber durch das pumpende „The trap“ mehr als aufgefangen und erneut ertappt sich der Verfasser dieser Zeilen dabei, wie er die Faust in Richtung Stuckverzierter Decke reckt.

„No refuge
“ ist dann wieder ein Speeder der alten Schule, bei dem im Mittelpart ein wenig mit dem Tempo gespielt wird, womit dieses siebeneinhalb minütige Teil zu den absoluten Highlights des Albums gehört und zum Teil wir ein Achtziger-Metal-Musical anmutet. Leider folgte danach mit „Spirit reaper“ der einzig wirkliche Ausfall, denn das klingt nach Lordi auf Drogen und entspricht nicht einmal ansatzweise dem bisher dargelegten Standard. Auch die Journey-haft eingestreuten Keyboards machen es nicht besser und erinnern fatal an den Vinyltechnischen Totalausfall ihrer Landsleute Enforcer in diesem Jahr. Nur gut, dass die Schweden danach wieder die Kurve kriegen und mit „You all leave“ eine richtig schön cheesige Ballade ganz im Stile der großen Achtziger Bands am Start haben, die früher bei der Damenwahl in der Buxtehuder Dorfdisco für Aufregung gesorgt hätte. Das abschließende „Ravnfell“ krönt dann ein mehr als spannendes Album, denn gerade die Zusammenarbeit mit Primordial Mastermind Alan macht dieses epische Metal Feuerwerk zu einem herausragenden Ereignis.

Ich kann es nur wiederholen: Da wo Enforcer in diesem Jahr so jämmerlich versagt haben, springen RAM in die Breche und überholen ihre Landsleute links in Lichtgeschwindigkeit. „The throne within“ ist eine Blaupause dafür, wie man Retro mit Moderne verbindet, wie man trotz des Gefühls, alles schon irgendwann mal gehört zu haben, ein mehr als spannendes Album vorlegt und den Zuhörer zu begeistern vermag. Ein toller Rundling, der so schnell nicht aus meiner Playlist wegzudenken ist.

Bewertung
: 9,2 von 10 Punkten


Tracklist:

01. Shadowwork
02. Blades of betrayal
03. Fang and fur
04. Violence (is golden)
05. The trap
06. No refuge
07. Spirit reaper
08. You all leave
09. Ravnfell

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