Purified in blood waren mir bis Dato zwar namentlich bekannt, doch so richtig mit der Musik der Truppe aus Stavanger hatte ich mich noch nie auseinandergesetzt. Böser Fehler, denn was die Jung auf „Flight of a dying sun“ fabrizieren, ist ein irrer Genremix, der mich vom ersten Ton an zu begeistern wusste. Und obwohl man anhand des Bandnamens durchaus aus Death oder sogar Black Metal tippen könnte, hat der Fünfer mit diesen Spielarten konkret so gut wie gar nichts am Hut. Das Zauberwort hier heißt „Abwechslungsreichtum“ und wer von Euch meine Reviews kennt wird wissen, dass dies der absolut wichtigste Faktor für mich ist.
Es ist auf jeden Fall immer wieder ein Vergnügen, mal völlig vorurteilsfrei an eine Scheibe heranzugehen, wenn man mit dem vorherigen Werdegang einer Combo überhaupt nicht vertraut ist. Es handelt sich hierbei um eine vegange, straight edge Band, die ursprünglich mal dem Metalcore zugeordnet wurde. Metalcore??? Freunde der Nacht, eine bescheuertere Beschreibung einer Band, die mit diesem Musikstil wirklich nicht einmal ansatzweise etwas zu tun hat, ist mir wirklich noch nicht untergekommen. Purified in blood sind heavy as fuck und ziehen rigoros ihr eigenes Ding durch. Hier dominieren sägende Gitarrenriffs, massive Grooves und eine teilweise richtig schön dezent eingesetzte Hammond Orgel, die den Jungs zuweilen sogar einen fetten Stoner Anstrich verleihen. 8 Songs voller Härte, Melancholie, tollen Arrangements und überraschenden Wendungen. Solche Groovemonster wie „Mot grav“ oder das trotz massiven Feeling mit gesunder Härte ausgestattete „Void“ waren sofort in meiner interne Playlist zu finden. Wer es härter mag sollte sein Ohr beim Lavamonster „Iron hands“ oder dem lupenreinen Deather „Mind is fire“ riskieren…Ihr werdet es nicht bereuen. Einzig der sehr psychedelisch angehauchte und mit neun Minuten etwas zu lang geratene Titelsong fällt etwas aus dem Rahmen und bremst das ungetrübte Hörvergnügen ein klein wenig aus.
Aber auch dieser Song zum Abschluss seine Daseinsberechtigung, da dadurch der Nimbus des „Abwechslungsreichtums“ bewahrt wird. Purified in blood ist mit „Flight of the dying sun“ ein saustarkes Stück Metal geglückt, welches seit Tagen bei mir rauf und runter läuft. Die Norweger täten gut daran, mit diesem famosen Scheibchen schnellstens die Bühnen Europas unsicher zu machen. Bis es soweit ist kann ich Jedem von Euch dieses Album nur wärmtens empfehlen und ans Herz legen.
Bewertung: überraschende und saustarke 8,6 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The absolute
02. Storm of blood
03. Mot grav
04. Iron hands
05. Mind is fire
06. Escape to solace
07. Void
08. Flight of a dying sun