Label: Rügencore Records
VÖ: 02.03.2015
Stil: Hardcore
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Warum denn in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah! Exakt so lautet die Überschrift zum neuesten Werk des Berliner Hardcore Trios Protection of hate, die ihr neues Album, passenderweise „Chapter III“ benannt, an diesem heiligen 02.März des Jahres 2015 unters Volk geworfen haben und erneut beweisen, dass man für einen zünftigen Schlag in die Fresse nicht unbedingt in die US of A blicken muss, sondern manchmal einfach der Gang um die Ecke vollkommen reicht.
Auf jeden Fall wurde es endlich mal wieder Zeit, denn das letzte Werk „Bleeding hardcore“ liegt nun auch schon wieder knappe 4 Jahre zurück und insofern ist es schön, endlich neues Futter von POH im Player zu haben…vor allem wenn man im Vorfeld schon weiß, dass bei einer CD dieser famosen Liveband eigentlich nur Gutes bei herauskommen kann und diese Erwartung wird bei der hier nun vorliegenden CD voll und ganz erfüllt.
Der Sound ist grandios fett, wovon Drummer Schrod extrem profitiert und sein präzises Drumming dadurch noch um ein Vielfaches verstärkt auf die Schädelplatten einhämmert. Aber auch der musikalische Rest kann mehr als überzeugen und zeigt POH bärenstark und zum Sturm an die Spitze der teutonischen HC Szene bestens gewappnet. Das beginnt schon beim herrlich gezockten Intro, bei dem Anhänger von hiesigen Massenmördern und DDR Handpuppen voll auf ihre Kosten kommen, geht nahtlos weiter mit dem bereits im Dezember veröffentlichten „Warpath“, über den zum hüpfen anregenden Slow Motion Stampfer „My determination“ bis hin zu dem heftigen „Underground“ und dem in Deutsch vorgetragenen „Freier Fall“, welcher musikalisch eine großartige Schnittmenge aus Biohazard und Prong’s „Unconditional“ bietet. Inge ist super bei Stimme und bildet mit Bassistin Mira das wohl tougheste Pärchen seit Bonnie & Clyde oder Marge & Homer Simpson. Die Symbiose passt und spiegelt sich wieder in Gassenhauern wie „POHC“, der mit einer schönen Einleitung von Gerry and the peacemakers (wenn ich mich nicht verhört habe) ebenso punktet wie das folgende, mit einem pumpenden Bass angetriebenen „Enemy“ und dem kurzen, dafür umso knackigeren „Defender“. Danach fällt die Spannungskurve ein klein wenig, denn das erneut in Deutsch zur Leier getragene „Unter Strom“ geht ähnlich wie „That’s the way“ und „8am lies“ ein klein wenig im Vergleich zu den vorangegangenen Kompositionen unter. Dafür reißen es der erneut ballernde Stampfer „Out of control“ und die Homage an die Wahlheimat des Rügener Saiten-Duos namens „Berlin“ wieder raus und bescheren dem Album ein mehr als verdientes, großartiges Ende.
Protection of hate zeigen mit „Chapter III“ ihre Klasse und liefern einen gediegenen Hassbatzen ab, der ganz klar die Frage aufwirft, warum das Trio immer noch nicht den großen Durchbruch in der Szene geschafft haben, doch dieses Album sollte Schrod, Mira und Inge einige Türen ganz weit aufstoßen. Verdient hätte es sich die auch in Metallerkeisen sehr beliebte Combo allemal. Freu mich schon darauf, die neuen Werke bald live eingefüllt zu bekommen. Daumen hoch!
Bewertung: 8,4 von 10 Punkten
Tracklist:
01. M
02. Warpath
03. My determination
04. Underground
05. Freier Fall
06. POHC
07. Enemy
08. Defender
09. Unter Strom
10. That’s the way
11. 8am lies
12. Out of control
13. Berlin
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PROTECTION OF HATE (2015)
"Chapter III" (1.545)