Label: Eigenproduktion
VÖ: 15.10.2017
Stil: Funeral Doom
Der Name PESTHAMMER klingt, als ob die Musik ziemlich oldschoolig rumpeln müsste, ist aber ganz schön schöner Funeral Doom. Dieses Ein-Mann-Projekt aus Niedersachsen steckt noch in den Kinderschuhen, auch wenn Herr Cernunnos schon eine Weile in der Szene unterwegs ist. Es gibt bisher weder eine Homepage noch ein Label und auch keine Bandcamp-Seite, nur ein Profil auf Facebook, einen YouTube-Kanal und jetzt gibt es mit „Trumpets Of Dawn“ auch eine EP mit 4 Liedern, die man für lau bekommt, wenn man nett fragt (wie un-misantropisch).
Das Wort, das mir am ehesten in den Sinn kommt, wenn ich diese Musik höre ist „sparsam“ und zwar im besten Sinne. Wo andere Bands mit zig Spuren eine alles niederwalzende Wand entstehen lassen, kann man bei PESTHAMMER die einzelnen Melodielinien gut verfolgen und hat noch Freiraum, die Gedanken wandern zu lassen. Ein anderes für Metal eher untypisches Wort, das mir einfällt, ist „behutsam“. Es ist, als würde man beobachten, wie jetzt gerade etwas entsteht, sich ganz vorsichtig entfaltet und noch etwas unsicher seine ersten (sehr langsamen, schwerfälligen) Schritte macht. Die 4 Songs sind mit je rund 8 Minuten Spielzeit in dem Genre schon fast als kurz und knackig zu bezeichnen und das ist gut so, denn so bleiben sie spannend. Das cleane Geklimper, das sich komplett durch „Black Widow“ zieht, hat etwas von einer Spieluhr, „Trumpets Of Dawn“ ist mehr wie eine große Glocke, die hin und herschwingt. Das abschließende „The Constellation Corvus“ schiebt und drückt sogar.
PESTHAMMER hat hier ein Achtungszeichen, eine erste Visitenkarte in die Welt gesetzt und es könnte sich lohnen, dieses Projekt im Auge zu behalten. Schauen wir mal, wo der Weg hinführt.
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Gathering Of The Hordes Of Madness
02. Black Widow
03. Trumpets Of Dawn
04. The Constellation Corvus