Label: Gates Of Hell Records
VÖ: 21.02.2020
Stil : Speed Metal
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Wir drehen nun kurz das Rad der Metal- Geschichte eine Runde zurück. Und zwar in die Mittachtziger, als sich gerade der Speed Metal vom Heavy Metal abzuseilen begann. Damals stand das „Speed“ nicht einfach nur für schnell, es sollte auch aufgezeigt werden, daß ab sofort härtemäßig noch ein paar Zacken draufgesetzt werden. Genau aus dieser Zeit holen sich die Finnen Orphan Devil die Inspiration, und auch fürderhin derartige Klänge entstehen zu lassen.
Die hier vorliegende EP ist ein erstes Lebeszeichen, und es ist ein gar lieblich in mein geneigtes Ohr sickerndes welches. Klar, hier wird keine Innovation zu erwarten sein, und auch das Thema Originalität scheint den Knaben nicht besonders am Herzen zu liegen. Aber es ist geil. Doch greifen wir nicht zu weit vor! “Victims Of The Night“ beginnt erst recht verhalten, mit einem Riff, welches eher an Cirith Ungol erinnert, als an Speed Metal. Doch schon nach wenigen Takten wird das Tempo angezogen, und authentischer Heavy-Speed Metal, wie er vor 35 Jahren mal modern war, läßt den hier vor seiner Tastatur herumalternden Greis das eine oder andere nostalgische Tränchen absondern. Hach, ist das schöööön.
Sogar soundtechnisch klingt die Mucke, wie 1985 aufgenommen. Tja, und nach zwei Songs ist die ganze Chose auch schon wieder vorbei. Das kommt nun eigentlich einem Coitus Interruptus gleich, und stellt einen Akt übertriebender Grausamkeit dar. Aber ich hoffe mal, daß die Knaben von Orphan Devil die langen finnischen Winter damit verbringen, fleißig neue Songs zu schreiben. Denn das hier, werte Gefolgschaft, schreit nach einem Longplayer. Wer auf nostalgischen Heavy-Speed-Metal der klassischen Art abfährt, sollte sich hier schleunigst lauschtechnisch anflanschen.
Anspieltipp: alles
Bewertung: 8,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Victims Of The Night
02. Drifting Away