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OBSCENITY

Atrophied in anguish (2012)

Grundgütiger, was hatten die Oldenburger für eine Karriere vor sich? Hochklassige Releases, ein überragendes spielerisches Potential und mit der 2006er Scheibe „Where sinners bleed“ ein Album, welches mit Fug und Recht als einer der herausragendsten Death metal Alben aus deutschen Landen bezeichnet werden konnte. Doch dann? Querelen, personale Aderlässe, komplette Umbesetzungen und mit Henrik „Henne“ Bruns das einzig verbliebene Gründungsmitglied der sich allerdings dann in 2010 dran machte, neues Material zu verfassen und sich dementsprechend nach jungfräulichen, musikalischen Komplizen umzusehen. Das dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt war kann man jetzt auf dem insgesamt neunten Album „Atrophied in anguish“ akustisch bewundern, denn was Obscenity hier abgeliefert haben, ist ganz großes Beachvolleyball.

Erneut brillant vom ostfriesischen Andy Sneap, Jörg Uken, klangtechnisch in Szene gesetzt verbreiten die zehn auf dem Album befindlichen Hochgeschwindigkeitsschrapnelle Putenpelle bis in die Zehenspitzen und lassen den Reviewer mit der großen Frage zurück, warum Obscenity erst jetzt, knapp 20 Jahre nach ihrem Debüt „Suffocated truth“ zum Sturm auf die Spitze des deutschen Todesbleis blasen? Und vor allem bleibt es ein Rätsel , warum Apostasy Records Chef Tomasz die Jungs unter Vertrag genommen hat, schafft er sich doch so selbst eine große Konkurrenz zu seiner eigenen Band Dawn of disease…doch das wird uns Henne in einem Interview selbst erklären müssen, back to music.

Klar gibt es im Death metal Bereich kaum mehr ein Nische, die nicht schon bedient wurde und auch im Falle von „Atrophied in anguish“ und dessen musikalischer Ausrichtung wird schnell klar: Das gab’s schon mal und in meine Gedanken schlichen sich Bands wie Nile, Hate eternal oder alte Morbid angel ein. Aber hey, das ist doch keine schlechte Visitenkarte und vielmehr der Beweis dafür, dass die Jungs ne ganze Menge von ihrem Handwerk verstehen und dieses auch spektakulär umsetzen können. Einen ganz großen Anteil an der Amerikanisierung des Oldenburger Todestahl-Sounds schreibe ich mal ganz bewusst dem neuen Frontmann Jeff Rudes zu, den ich zwar Irgendwoher noch namentlich kenne, ihn aber momentan nicht zuordnen kann. Noch ne Frage fürs Interview…Musikalisch geht es gleich, ohne jedes Intro, mit „Erase the divine“ in die Vollen. Voll auf die 12, schnörkellos, heavy as fuck, großartig. Überraschend bei „All you can kill“ ist das schon fast bluesig anmutende Solo im Mittelteil, welches trotz seiner Einzigartigkeit sich nahtlos in dieses Monster einfügt. Der technisch brillante Titeltrack bildet eine super Einleitung zur absoluten Verbeugung vor Morbid angel namens „From heroic to depraved“, der mich so dermaßen niederwalzte, dass ich bei „Swine to the slaughter“ und dem rasenden „Perfect pain“ erstmal nach Luft schnappen musste. Der einzige Song, der so gar nicht bei mir zünden wollte kam dann in Form von „Neurotic frenzy“, doch dieser „Ausfall“ wurde ziemlich schnell vom absoluten Highlight „Diary of a scapegoat“ getilgt. Was für ein Ohrwurm, der sofort in meine mp³ Favoritenliste verschoben wurde. Der heftige Nackenbrecher „Monoistic living“, der sich im Mittelteil in keinster Weise vor der neuen Nile verstecken muss, bildet dann zusammen mit dem coolen „Hysterical illusion“ (zum Ende hin ist es richtig atmosphärisch) den perfekten Abschluss einer tollen Platte.

Obscenity haben mit „Atrophied in anguish“ ein überragendes Comeback hingelegt, welches einem die Lauschlappen dezent auf links dreht. Brutale, technische und granatenstark abwechslungsreiche Mucke, die den internationalen Vergleich zu keinem Zeitpunkt zu scheuen braucht bekommt der Hörer für seine sauer verdiente Kohle zu hören und Jeder, der sehnsüchtig auf was Neues von Suffocation wartet, sollte sich dieses fette Monsterwerk in seine Sammlung stellen. Glückwunsch für diesen fulminanten Paukenschlag.

Bewertung: gaaanz fette 9 von 10 Punkten für ein megageiles Comeback

Tracklist:

01. Erase the divine

02. All you can kill

03. Atrophied in anguish

04. From heroic to depraved

05. Swine to the slaughter

06. Perfect pain

07. Neurotic frenzy

08. Diary of a scapegoat

09. Monoistic living

10. Hysterical illusion

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