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NOVEMBERS DOOM – Nephilim Grove (2019)

(5.913) Niclas (5/10) Death/Doom Metal

Label: Prophecy Productions
VÖ: 01.11.2019
Stil: Death/Doom Metal

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Und weiter geht es im herbstlichen Death/Doom–Marathon mit den alten Hasen von NOVEMBERS DOOM mit ihrem neuen Album „Nephilim Grove“. Ich fühle mich hier fast ein wenig in der Zeit zurückversetzt, denn das amerikanische Death/Doom-Urgestein ist für mich fast wie ein Relikt einer längst vergessenen Zeit. Es ist mir natürlich bewusst, dass die Doomster aus Chicago seit 1995 mit ziemlicher Regularität neue Alben auf den Markt werfen, doch persönlich habe ich mich schon seit „The Novella Reservoir“ nicht mehr mit ihrem Schaffen beschäftigt. Insofern war es ganz interessant zu sehen, wo die Band mehr als zehn Jahre später angekommen ist, ohne von der Entwicklung zwischendurch wirklich etwas zu wissen.

Was ich dann aber auf dem Album zu hören bekam war doch relativ enttäuschend. Schade eigentlich, denn der Opener „Petrichor“ ist ein knalliges und überraschend direktes Stück Todesmetall, das ein wenig an die neueren PARADISE LOST erinnert und den gewöhnlichen Midtempo-Trott der Band mit gut gesetzten Blast Beats und einem eingängig melodischen Solo durchbricht. Dieser Titel zeigt auch mehr als jeder andere mit was für fähigen Musikern wir es hier zu tun haben, die ihr Handwerk über Jahre perfektioniert haben. Dieser positive erste Eindruck hält aber leider nicht allzu lange an. Je weiter das Album fortschreitet, desto näher kommt man als Hörer dem schleichenden Verdacht, dass man das Beste bereits in den ersten beiden Songs gehört hat und nichts mehr zu erwarten hat.

Das Problem liegt dabei vor allem im Songwriting. Ein Großteil des Albums verschwimmt einfach zu einem grauen Einheitsbrei. Jeder Song hat annähernd das gleiche Midtempo-Feeling, es gibt weder doom-typische Parts kriechend langsamer Düsternis, noch viele schnellere Tempo-Ausbrüche. Auch von den Riffs und Gesangsmelodien bleiben nur wenige lange im Kopf. Dazu scheint die Band nicht so recht zu wissen, wo ihre eigentlichen Stärken liegen. Am besten sind NOVEMBERS DOOM dann, wenn sie ihre Death Metal-Seite mehr in den Vordergrund rücken, doch zu oft dominieren Paul Kuhrs relativ uninteressante Clean-Vocals die Songs. Das macht vor allem die eher gothic-mäßig angehauchten Titel wie den Titeltrack oder „What We Become“ zu wahren Geduldsproben.

Letztendlich ist „Nephilim Grove“ leider nichts Halbes und nichts Ganzes und steht als sehr durchschnittliches Album irgendwo zwischen den Stühlen. Für Death Metal-Fans wird es zu soft sein, für eingefleischte Doomster wahrscheinlich zu langweilig. Hier findet man viele gute Ansätze, aber nichts was andere Bands nicht besser könnten. Daher fällt es mir auch schwer wirklich eine Empfehlung auszusprechen. Eingefleischte Fans der Band mögen an „Nephilim Grove“ vielleicht Gefallen finden, alle anderen können das Album aber getrost überspringen.

Bewertung: 5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Petrichor
02. The Witness Marks
03. Nephilim Grove
04. What We Become
05. Adagio
06. Black Light
07. The Clearing Blind
08. Still Wrath
09. The Obelus

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