Label: Napalm Records
VÖ: 05.12.2014
Stil: Industrial Metal
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Es kann schon einige Jahre andauern bis eine Band letztendlich zu ihrem Stil gefunden hat. Bei den Slowenen von Noctiferia scheint diese Aussage zuzutreffen, hat sich das Sixtett früher dem Black Metal und einige Zeit dem Technical Death Metal verschrieben. Vor vier Jahren präsentierten die Herren aus Ljubljana dann mit „Death Culture“ ein Werk, das allen Puristen unter den Industrial Metal Fans gehörig die Ohren gewaschen hat. Und wie sollte es anders sein, bekommen wir mit dem neuen Album „Pax“ erneut die volle Dominanz des brachialen und technikbetonten Sounds ohne Kompromisse serviert.

Was Korn oder Ministry einst großartig beherrschten, entwickeln Noctiferia auf ihre Art weiter und legitimieren die Daseinsberechtigung des Industrial Metal auch im Jahr 2014. Gemastert wurde das Material übrigens von Jens Bogren (Arch Enemy, Soilwork).

Der samplelastige Titeltrack „Pax“ eröffnet den Reigen, gefolgt von „Sleeper is awake“, ein Titel der sich direkt in den Gehörgängen manifestiert und gnadenlos durch die Wand brettert. Distortion und Overdrive waren gestern, das vehement und übertrieben verzerrte Gitarrenspiel entzückt auf ganzer Linie. Das rhythmisch ausgelegte „Gaga people“ zeichnet sich durch eine gehörige Portion Aggressivität und Groove aus, erinnert zeitweise aber auch ein wenig an einstige Machine Head Klassiker. Ein Song, der ebenfalls auf der bereits erschienenen Singleveröffentlichung „Gaga people“ zu finden war, beschert uns mit treibenden Arrangements einen weiteren Höhepunkt. „The falsifier“ kommt aber keinesfalls nur als reines Brettwerk daher, die melodische Grundausrichtung stimmt hier genauso wie in dem energiegeladenen „I am you“. Das ein oder andere für Industrial eher untypische Soli gibt es auch zu bewundern, „Wetiko“ geht da mit gutem Beispiel voran, überzeugt aber vor allem durch die hart aufgesetzten Growls und minimalistischen Shouts. Auf den Punkt bringt es „Barai“, wo einige klassische Merkmale des Genres eindrucksvoll miteinander verschmelzen.

„Pax“ zündet und bleibt auch nach diversen Durchläufen im Gedächtnis hängen. So und nicht anders muss Industrial Metal im Jahr 2014 klingen. Die gelungene Produktion sorgt zudem für den letzten Feinschliff. Merken und reinhören!

Bewertung: 8,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Pax
02. Sleeper Is Awake
03. Gaga People
04. Cellulite Of This World
05. The Falsifier
06. Su Maha Ghora
07. Rudra The Roarer
08. I Am You
09. Wetiko
10. Barai