Label: Pure Legend Records
VÖ: 30.04.2015
Stil: Melodic and progressive Power Metal
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Das in Kürze erscheinende Debutwerk des Londoner Sextetts bietet gierigen, progressiven, atmosphärischen und kraftvollen Power Metal. Die britische Schule ist zweifelsohne legendär und hat zahlreiche Bands aus dem Schlund grüner, giftiger Zyklopen und finsteren Bergriesen mit einer Hornkappe auf der Rübe hinaus befördert. Und wer kroch hier heraus, Pete Morten von Threshold, der seinen gesanglichen Qualitäten doch ziemlich gut ans Schlachtross hämmert.
Hier geht’s allerdings weitaus italienischer zu Werke, zuweilen mächtig beladen mit den üblichen Zutaten. Ein Pulle Rotwein aus der Villa Puccini und Nudeln von Oma Krause munden da gleich doppelt gut. Richtig lange zappeln lassen einen die Engländer hier wahrlich nicht, reserviert man sich doch gerne ein Plätzchen auf der Synthesizer-Auslegware mit seinem Teller Nudeln.
Melodische und durchaus verspielte Facetten scheuen Nightmare World hier keineswegs, denn die stets treibenden Songs wirken kräftig und haben nicht vor mit Wiedererkennungsmomenten zu geizen. „The new crusade“ ist dann auch schon zu Beginn ein typischer melodischer Power Metal Kracher, der ordentlich Tempo aufnimmt und die typischen Wegweiser sauber eingepflanzt hat. Es wird Wert auf Orchestralität, Melodie und Heavyness gelegt, verbunden mit einem dichten, ja verspielten Gesamtklang, der mich nicht fragenden Blickes zurück lässt. Im Vorzeigemodus kann man das fette „Defiance“ schick an den Stiefel tackern um gleich wieder ein treibendes und nach vorn peitschendes Riffbrett mit „Burden of proof“ dem Maniac in sein Zwergenpils zu schmuggeln. Hervorheben möchte ich auch die endgeile Akustiknummer „The ever becoming“, die unendlich intensiv ins Mark vordringt!
Die Herren aus Londinum haben ein abwechslungsreiches Album über die Zielgerade gebracht, mit durchweg, guten Songmaterial. Der geneigte Power Metal Anhänger macht nicht allzu viel falsch hier mal die Akustikzentrale Richtung Königreich zu lenken, denn auch wenn einem hier Bands wie Athena, Rhapsody am Ohr kleben, ist man doch weniger orchestral als Angra. Nightmare World zeigen die richtige Sensibilität für zielgenauen, melodieverliebten Power Metal und ausgewogenen Zwischentöne, die ja progressiv aber nicht überladen dargeboten werden. Bei so einem soliden Einstand ist heut mal nix mit Queen Mum glotzen, ab ins Pub mit euch und ein paar Fässer Guinness entern!
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Mara
02. In memoria di me
03. The new crusade
04. No regrets
05. Defiance
06. Burden of proof
07. The ever becoming
08. Damage report
09. Euphoria
NIGHTMARE WORLD (2015)
"In the fullness of time" (1.721)