Label: Dark Essence Records
VÖ: 09.02.2015
Stil: Psychedelic-Progressive-Doom
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Über das Label Dark Essence Records brachten die Isländer Momentum im Februar diesen Jahres ihr zweites Full-Length-Album „The Freak Is Alive“ raus, was auch gleichzeitig die fünfte Veröffentlichung des 2004 gegründeten Trios aus Reykjavik ist. Begonnen hat alles damals mit Black- und Death Metal – so entwickelten sich die Jungs immer weiter in eine progressive Richtung, wie das Album unter Beweis stellt.
Los geht’s mit dem Opener „Bury The Eyes Once Gold“, der mit tiefen Growls und mit sehr guten Drumpassagen um die Ecke kommt. Sehr verschachtelt und atmosphärisch stößt dieser Titel die Tür zu dem, was uns erwartet, sehr weit auf.
„Between Two Worlds“ beginnt eher ruhig und bedächtig, der Song baut auf die Ruhe, die er austrahlt. Man verliert sich in Melodien, Atmosphäre und dem Gesangswechselspiel zwischen Growls und cleanem Gesang – da wird in diesem Song eine Spannung erzeugt, die bis zum letzten Takt gehalten wird.
„Familiar Unknown“ ist der dritte Track auf „The Freak Is Alive“ und irgendwie musste ich beim Einsetzen des Gesangs an Peter Steele denken. Dieser Song schlägt in die gleiche Kerbe wie sein Vorgänger, wirkt jedoch noch melancholischer. Mit „Gauntles“ gibt es jetzt auch mal wieder verzerrte Gitarren, das Ganze in einem dahinschleppenden Tempo, „Gauntles“ mag mir irgendwie nicht so sehr gefallen, wirkt er doch zu sehr monoton. Der Titeltrack „The Freak Is Alive“ startet mit einem kurzen Drum-Interlude, bevor es wieder progressiv und atmosphärisch wird, es ist eine psychedelische Klangweltenreise, auf die uns dieser Song mitzunehmen vermag.
Nahezu erdig beginnt dann „A Beast Is Near“ und in meinem geistigen Auge baut sich das Lagerfeuer an einer Klippe zum Atlantik auf, um das sich versammelt einige nordische Herren sitzend den Abend vertreiben und die Nordlichter betrachten. Musikalisch passiert nicht viel, aber es ist ausreichend – zum Abschluss brechen die Jungs nochmal aus und es wird gefühlt windig.
„Creator Of Malignant Metaphors“ hat einen düsteren Start, wird mehr und mehr psychedelisch und progressiv, was dem Titel seine Abwechslung verleiht und diesen vertrackt wirken lässt. „Undercover Imagination“ beginnt fast ohrwurmartig und hier wird der mit Abstand eingängiste Song präsentiert, ohne große Schnörkel – Abwechselnd zwischen verzerrten und cleanen Gitarren, bildet dieser Song eine gute Überleitung zum letzten Track. „Depth Of The Whole“ lässt einen tief sinken, tief in Gedanken geht es Beginn äußerst ruhig zu, baut sich der Song zum Ende immer mehr auf und hält die Spannungskurve bis zum Schluss aufrecht.
Fazit: Momentum haben es geschafft, mich zu begeistern – wenn auch nicht auf allen Ebenen, aber das muss es ja auch nicht. Mit dem knapp 49Minuten Prog Metal Album haben die Isländer heute einen Fan hinzugewonnen. Sie haben es geschafft, mich mitzunehmen, auf eine Reise an die rauen Klippen Islands, auf eine Reise durch eisig pechschwarze Nordwälder. Zwar könnte man meinen, zum Ende hin wird es langatmig, das mag auch bedingt stimmen, denn der Gesang bleibt sehr monoton in den cleanen Passagen, doch das macht den Reiz aus, einfach etwas mehr Augenmerk auf die Musik und schon wirkt wieder alles anders. Musikalisch sehr gut umgesetzt und sehr gut produziert bekommt der Hörer mit „The Freak Is Alive“ ein Album, welches tiefgründig ist und es schafft eine ergreifende Atmosphäre aufrecht zu erhalten.
Bewertung: 8,0 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. Bury The Eyes Once Gold
02. Between Two Worlds
03. Familiar Unknown
04. Gauntlet
05. The Freak Is Alive
06. A Beast Is Near
07. Creator Of Malignant Metaphors
08. Undercover Imagination
09. Depth Of The Whole
MOMENTUM (2015)
"The freak is alive" (1.863)