Lange fünf Jahre nach ihrem letzten Album „Katarsis“ präsentiert die bereits 1996 gegründete italienische Combo Methedras ihr viertes Studioalbum. Schon der Titelsong „Subversion“ brilliert in einem feinen thrashigen Gewand mit ausgewogenen und krachenden Gitarrenriffs, Tempowechseln und rauen bis aggressiven aber klaren Vocals.

Schnell lassen sich Vergleiche mit alten Größen wie Testament oder vergangener Werke von Lamb of God anstellen. Das macht Lust auf mehr, doch genau hier liegt auch das Problem. So ausgereift der Opener noch aus den Boxen schallt, flacht das Niveau der Scheibe zusehends ein wenig ab. Obwohl wir hier von einer wirklich anständigen Produktion mit einem guten Songwriting sprechen können, wirken die Songs mit zunehmender Spieldauer eher als ein musikalischer Mix aus vergangenen Zeiten mit aktuellen Stilelementen. So bekommen wir im weiteren Verlauf zwar einiges auf die Mütze, werden mit dezenten Elektroelementen („Thrown Away“) oder auch mit zarten melodischen Refrains wie in „Deathocracy“,„Fallout“ oder auch „Brawl“ unterhalten, aber den richtigen Appetizer suchen wir vergebens. Mit „Blood Oil Vengeance“ und Distorted Emotions“ finden wir gegen Ende zwar nochmal zwei energiegeladene und treibende Titel, am Gesamteindruck und der zum Teil etwas biederen musikalischen Charakteristik des Albums lässt sich aber nichts mehr verändern.

Vielleicht muss sich moderner Thrashmetal in der heutigen Zeit so anfühlen, insgesamt fehlt mir persönlich allerdings ein Hauch eigener Identität. Methedras bewegen sich ohne Zweifel am Rande des Kommerzes, aber ist es nicht auch genau das, was wir uns manchmal wünschen oder suchen?

Bewertung: von 6,5 von 10

Tracklist:
01. Subversion
02. You Got It
03. Deathocracy
04. Dead Memories
05. Fallout
06. Thrown Away
07. Shit Happens
08. Brawl
09. Blood Oil Vengeance
10. Distorted Emotions