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MAX CAVALERA (2015)

Roots, Karma, Chaos – Mein Leben mit SEPULTURA und SOULFLY (1.617)

Roots, Karma, Chaos – Mein Leben mit SEPULTURA und SOULFLY
(Die offizielle Autobiographie von Max Cavalera mit Joel McIver)

Verlag: Iron Pages
VÖ: 27.02.2015

Vor einiger Zeit schon in portugiesischer Sprache erschienen, haben sich die Macher des rührigen Iron Pages Verlags den u.a. auch für das „Rock Hard“ tätigen Journalisten Andreas Schiffmann geschnappt um nach einer englischsprachigen Variante auch eine deutschsprachige Version der im Original unter dem Titel “My Bloody Roots“ erhältlichen Biographie des bekanntesten aller brasilianischen Metaller aufzulegen.

Der anno 1969 als Massimiliano Antonio Cavalera geborene Max legt darin eine Art Lebensbeichte ab, auf der wir ihn als Leser auf über mehr als 200 Seiten begleiten dürfen. Der bis heute als Sänger und Gitarrist in seinen Formationen tätige Max zeigt sich dabei sprichwörtlich als „offenes Buch“ und lässt uns sowohl Details aus seiner behüteten Kindheit erfahren, wie er uns auch - aufs tiefste erschütternd - zu verstehen gibt, dass der unerwartete Tod seines Vaters das Leben der Cavaleras, insbesondere jedoch seines, auf den Kopf gestellt hat. Ebenso ehrlich und schonungslos legt er in Folge auch noch diverse andere Band- und Familieninterna offen und macht selbst aus seiner (Alkohol- bzw. Drogen-) Sucht kein Hehl.

Logischerweise steht aber dennoch die Musik im Vordergrund. Doch es gibt nicht nur retrospektiv jede Menge Informationen zum Aufstieg von SEPULTURA zu lesen, es werden auch bis dato kaum bekannte, spannende Details zu Tage gefördert und zudem eventuell bereits vergessene wieder in Erinnerung gerufen. Beispielsweise die Tatsache, dass die aufstrebende Formation ihren ersten Gig auf europäischem Boden als Support von Sodom im legendären Wiener „Rockhaus“ (R.I.P.!) geben durfte. Selbstredend geht Max auf die Entstehung „seiner“ Sepultura-Alben - sprich von “Morbid Visions“ bis “Roots“ genauestens ein und widmet auch seinem ersten „Nebenschauplatz“ Nailbomb einige Seiten.

Ein wenig kurz gerät zwar das Kapitel seines Ausstiegs, vielleicht bewusst, um die längst gewaschene „Wäsche“ nicht erneut zu beschmutzen. Umso intensiver dafür wirkt die Aufarbeitung seiner Beziehung zu Gloria und auch wie Max offenlegt, wie wichtig ihm seine Familie immer schon gewesen ist, sprich für ihn als Mensch und lässt einige Vorgänge wesentlich einleuchtender erscheinen. Man kann förmlich mitfühlen wie sehr ihn die Trennung von seinem Bruder Ig(g)or betroffen gemacht hat, von diversen Todesfällen in der nahen Verwandtschaft ganz zu schweigen.

Wem es bis dato noch nicht bewusst war, der wird spätestens nach dem Lesegenuss dieses Schmökers realisieren, dass es sich bei Max Cavalera zwar sehr wohl um einen absolut musikbesessenen Zeitgenossen handelt, allerdings auch um einen, dem das Zwischenmenschliche wesentlich wichtiger war (und ist!) als alles andere.

Als Quintessenz dieser locker und beseelt geschriebenen (wenn auch vom Lektorat ein wenig schlampig umgesetzten) Biographie lässt sich daher festhalten, dass Max alle seine „Baustellen“ - egal ob Sepultura oder in späterer Folge Soulfly bzw. Cavalera Conspiracy - mit absoluter Hingabe und ohne Kompromisse betrieben hat, dabei jedoch auch den den Faktor „Mensch“ niemals außer Acht gelassen hat . Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, wie er zuletzt auch bei Killer Be Killed bewiesen hat. Absolut lesens- und empfehlenswert, und das nicht bloß für Fans!

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