Stil: Hard Rock
VÖ: 27.01.2017
Label: Soulseller Records
Die Italiener Magnet aus Firenze haben brav ihre Hausaufgaben aus dem Lehrbuch des 70s Bluesrock gemacht und legen ein Album vor, das auch so von einer Bands dieser goldenen Ära des Psychedelic Hard Rock wie zum Beispiel Black Sabbath hätte stammen können.
Nachdem wir also eine Retrowelle im Thrash Metal hatten und teilweise noch haben, die so manche illustren Früchte trug, geht der Retrotrend im Hard Rock fröhlich weiter. Graveyard, Ghost, Portrait und wie sie alle heißen haben sich fleißig an den Vorbildern abgearbeitet und den Fans gefiel es sich nicht auf Neues einstellen zu müssen, sondern das Vergangene zu feiern,. Und so wird auch „Feel the Fire“ mit seinem Retrosound und der Old School Produktion offene Türen einrennen. Selbst der Gesang klingt wie back in the day, was Intonation und Klangfarbe angeht, der Gitarrensound ist retro as fuck. Image und Attitüde sind schön vorhersehbar und bereits x-mal dagewesen. Das wird auch bei den konservativen, ängstlichen Magazinen und Journalisten ankommen. Darauf ist Verlass, denn Magnet muss man einfach gut finden.
Das Songmaterial hat man alles schon so oder ähnlich bei den Großen gehört, aber die Italiener gehen so herzerfrischend zu Werke, dass es einem wirklich egal ist, was denn da für eine Band Pate stand.
Die 8 Tracks sind nicht alle Killer und es gibt innerhalb der Songs Parts, die ich als Filler bezeichnen möchte. Zum Glück rockt es ordentlich durchweg und psychedelisch wird es nur in wohl dosierten Schüben, aber wenn diese dann kommen, geht es leider zu Lasten der Songs.
Der Schlagzeugsound ist meines Erachtens weniger gelungen, klingt flach und die Snare patscht sich durch die Songs. Das fiel mir direkt im Opener auf. Ebenso ist der Gesang etwas wacklig und klingt manchmal angestrengt und anstatt cool eher gelangweilt. Aber die Retroglasur kaschiert dies perfekt. Die Songstruktur eines Tracks wie „Little Moon“ klingt eher nach nem bekifften Jam.
Das Album ist alles in allem und stellt mich vor eine schwierige Entscheidung. Auf der einen Seite haben wir musikalisches Können, Leidenschaft und Spielfreude, aber auf der einen Seite mangelt es an Killertracks, großen Momenten, packenden Melodien und Riffs, die nicht nur so vor sich hindudeln.
Die Platte ist wie ein Flirt in einem schummrigen Nachtclub. In der Gesamtheit total okay.... man darf nur nicht zu genau hinsehen. Ach Jungs, surft auf der Retrowelle so lange es geht. Morgen schon kann Metalcore wieder total angesagt sein und ihr müsst als Opener für Kiddies mit zu großen Hosen spielen.
Bewertung: 6,0 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Buried Alive With Thee
2. Ouroboros
3. Light
4. Little Moon
5. Drive Me Crazy
6. Feel Your Fire
7. Satan's Daughter
8. Magnet Caravan