Label: Invictus Productions
VÖ: 30.10.2015
Stil: Black Metal, Ritual Ambient
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Black Metal der eher kernigen Sorte, so wie er vornehmlich in der 2. Black Metal Welle an allen Ecken dröhnte, bekommt man- anders als vor 15-20 Jahren - nicht mehr alle Tage vor die Flinte. Grundkonzept hierbei: klirrende Gitarren, Kreischgesang, wenig Bass und absichtlich dünne, gruftige Produktion.
So oder so ähnlich muss man sich auch das erste Lebenszeichen der Glasgower Band Lunar Mantra vorstellen. Dabei ist die Band zumeist im Midtempo zugange, der Gesang ist ebenso eher mittelgarstig geraten und ab und zu brummelt ein quengeliger Bass dazwischen, der dann aber genauso plötzlich wieder eine Pause einlegt, während die zuweilen recht dissonanten, noisigen Gitarren klar den Ton angeben.
Ob die Produktion nun angesichts von mangelndem Budget so dünn ausgefallen ist oder so beabsichtigt ist, vermag ich nicht zu sagen, tippe aber angesichts der old-school- Ausrichtung der Band eher auf letzteres. Ehrlicher Gruftsound ist ja auch nicht zu verachten aber ein bisschen mehr Breitwand hätte es schon getan.
So weit, so unspektakulär, was uns die Herren in ihren schwarzen Roben da vorsetzen, wäre da nicht der Anteil an Ritual Ambient, der sich in gemurmelten Intros (kauzig á la Urfaust) und zeitweiligen Geisterkeys/-sounds einschmuggelt. Diese machen dann auch die interessantesten Parts dieses zunächst als EP - nunmehr als Album - veröffentlichten Outputs aus (EP wurde aufgestockt um einen Song auf 35 Minuten). Lunar Mantra wären gut beraten, diese Anteile noch auszubauen, um sich aus der Masse abzuheben. Es muss ja nicht jede Black Metal Band oder Ex-Black Metal Band in Richtung Avantgarde abdriften aber so ist „Genesis“ doch eher noch Allerweltsware; für ein erstes Lebenszeichen ganz ordentlich...auch wenn...
...die reinen Kompositionen irgendwie komplett an mir vorbeilaufen ohne besonders positiv oder negativ aufzufallen. Man fühlt sich jetzt auch nicht veranlasst, „Genesis“ wieder und wieder anzutesten, um vermeintlich interessante Parts in den recht langen Songs herauszuhören. Puristen sollten die Band trotzdem mal abchecken; ansonsten bleibt die Entwicklung von Lunar Mantra erstmal abzuwarten.
Bewertung: 5,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Ingress, Thy Web Hast Spun
02. Stellar Catacombs
03. Wealth Has Become the Shrine of Azazel
04. Xanthotic Madness
05. Ecstacy of Igression
LUNAR MANTRA (2015)
"Genesis" (2.085)