Label: Cruz del Sur / Soulfood
VÖ: 17.11.2017
Stil: Heavy Metal
Erneut eine Band, die sich dem Old-School Metal verpflichtet fühlt. LADY BEAST aus dem amerikanischen Pittsburgh (PA) tun dabei nicht nur so, LADY BEAST setzen diese alte Ausdrucksart des Heavy Metal dabei auch sehr stilecht um. Ich meine, dass dies in der heutigen Zeit gar nicht mal so einfach ist, sieht man sich doch sehr vielen neuartigen und modernen Interpretationen des Metal gegenüber.
Einflüsse beziehen LADY BEAST dabei aus Bands eben jener Zeit des NWOBHM. Eine geeignete Plattform fanden die 5 US-Amerikaner im Label Cruz Del Sur, die sich ebenfalls und sehr gerne solchen Bands zuwenden. Der zwischenzeitlich dritte Longplayer „Vicious Breed“ kann aus mehreren Gründen als lupenreine Neuauflage des alten, vielleicht „echten“ Heavy Metal bezeichnet werden. Aus meiner Sicht sind vordringliche Merkmale vor allem in der allgemein transparenten Gitarrenarbeit zu sehen. Die Hooks erinnern sehr stark an die frühen IRON MAIDEN, was sich nicht zuletzt auch in den mehrstimmigen Läufen der Gitarren zeigt. „Get Out“ und „Every Giant Shall Fall“ können hierfür exemplarisch herangezogen werden. Zu Maiden gehört der unverkennbar dominante Bass, auch dieser ist bei LADY BEAST zentraler Mittelpunkt und bildet zusammen mit den Drums den idealen Nährboden für die expressive Stimme von Deborah Levine. Vor allem bei „Seal The Hex“ kommt ihre Sangeskunst sehr schön zum Ausdruck und erinnert mich, in Teilen zumindest, an Jill Janus von HUNTRESS. Deborah Levine hat in jedem Falle eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert, die zudem sehr solide eingesungen wurde. Die Melodien sind stets im Einklang mit den Arrangements zu sehen und werten die Songs insgesamt auf.
LADY BEAST haben keine episch langen Stücke komponiert, vielmehr legen sie Wert auf kurze knackige Songs, die durchweg mit einem drückenden und zügigen Groove versehen sind. Ich denke der Titeltrack „Vicious Breed“ zeigt in diesem Falle genau diese kompromisslose und direkte Art und Weise, Songs zu komponieren auf. Die Songs sind im Durchschnitt um die vier Minuten lang, mal etwas mehr - mal etwas weniger.
Vermutlich hätten IRON MAIDEN zu deren Gründungszeit genauso geklungen, wäre das Mikro mit einer solchen Sängerin besetzt gewesen
Auf den Punkt gebracht, bedienen LADY BEAST mit Ihrem neuen Album „Vicious Breed“ den geneigten Old-School Metal Fan sehr gekonnt. Leider lässt die technische Produktion des Albums noch einige Wünsche offen. Beim genaueren Hinhören sind manches Mal auch diverse Unsauberkeiten bei den Gitarren zu bemerken, die den Gesamteindruck jedoch nur unwesentlich trüben. Mal reinhören lohnt sich in jedem Falle.
Anspieltipps: „Seal The Hex“, „Every Giant Shall Fall“ und „Vicious Breed“
Bewertung: 6,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Seal The Hex
02. The Way
03. Lone Hunter
04. Always With Me
05. Get Out
06. Every Giant Shall Fall
07. Sky Graves
08. Vicious Breed