Label: Spinefarm
VÖ: bereits veröffentlicht
Stil: Modern / Hard / Post / Rock / Core / Prog (oder für die älteren Semester) Crossover anno 2014
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Cooler Bandname, keine Frage, auch wenn Meinereiner zunächst eher daran denkt, ob denn diese Formation nun jene Zielgruppe bedienen will, die vor einigen Jahren, als sie gerade den Windeln entwachsen ist, ihre erste musikalischen Sozialisation mit dem legendären Krokodil „Schnappi“ erfahren durfte.
Rein stilistisch betrachtet, liege ich wohl von der Realität auch gar nicht so weit entfernt, denn die britische Formation, in deren Reihen sich Musiker tummeln, die bei – offenbar auf den britischen Inseln schwer angesagten - Truppen wie SikTh, Gallows, Cry for Silence und Hexes Erfahrung sammeln durften, lässt schon auf den ersten Höreindruck sofort erkennen, dass die Reise in Richtung „Zeitgeist“ geht und vorwiegend junge Menschen der Abteilung „Hipster“ ansprechen dürfte.
Die rauschebärtigen Gesellen, die in Kürze gemeinsam mit Mastodon das UK aufmischen werden, kredenzen nämlich eine zeitgemäße und momentan absolut angesagte, aber dennoch abge-(und leider auch zer-)fahrene Melange.
Aus dieser kann man zwar sehr wohl auch Classic Rock in massiv groovender Machart heraushören, dieser wurde jedoch immer wieder mit Zutaten aus dem Metalcore unterspickt und in seiner Wirkung dadurch reduziert, wie man auch tiefentspannte „Post“-Fragmente aus dem Wulst an Sounds herausfiltrieren kann, die nicht minder wirr eingeflochten wurden.
Dazu passend grummelt der Frontmann auch vorwiegend derbe und unverständlich in sein Arbeitsgerät, lässt jedoch die in Anbetracht des Bandnamens erwartete „Bissigkeit“ vermissen, wie man generell festhalten muss, dass einem dieses „Reptil“ auf Dauer nur geringfügig zu packen vermag.
Bei allem Respekt um den Hype, den man momentan um diese Truppe veranstaltet (unfassbar, der Bassist soll demnächst bei Slipknot mit dabei sein…..worauf irgendwo in China in der Nacht wohl wieder einmal ein Sack umfallen wird….) wird, muss erlaubt sein anzumerken, dass dieses Krokodil bei aller Heftigkeit und Aggression leider deshalb zahnlos wirkt, da die „Bisse“ zwar immer wieder überfallsartig gestartet werden, im Endeffekt aber doch ohne jeglichen Eindruck bleiben.
Bewertung: 2,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01.Shatter
02.Skin Of The Earth
03.Dead Man’s Path
04.A Life Lived In Copper, But Painted In Gold
05.Reptilia Familiar
06.Porcelain Bones
07.The Collapse
08.Sleep Well, Medusa
09.Ragnarock
10.Sun Riders
11.Sobek
12.Phyllotaxis
KROKODIL (2014)
"Nachash" (1.318)