Label: Aural Music
VÖ: 20.04.2018
Stil: Progressive, Traditional Doom, Epic Doom
King Goat aus Brighton, UK waren eine der positiven Überraschungen des Jahres 2017 für mich. Ihr Album „Conduit“ (eigentlich schon von 2016) präsentierte sich willkommen als zäher, progressiver Doombringer, der grössere Hoffnungen für die Zukunft schürte.
Da sich die Band anscheinend weiterhin nicht am milden Meeresklima ihrer Heimatstadt gütlich tun kann, hauen sie demnach noch schlecht gelaunter das neue Album „Debt of Aeons“ raus, mit welchem die Band in 7 (na gut: 6 1/4)neuen Songs eigentlich nahtlos an den Vorgänger anknüpfen kann.
Denn wiederum gibt sich die Band zäh und hartnäckig wie ein alter Hubba-Bubba, der ein paar Jahre in der Hosentasche klebte und den man erst mal bis zum Erbrechen weich kauen muss, bis Geschmack und Blubberblasenkonsistenz endlich erreicht sind.
Eigentlich unfassbar und bewundernswert, wie viele Gesangspaletten schon Sänger Trim auf der Pfanne hat. Klassisch, garstig, operettenhaft oder episch bis zum Anschlag. Das macht die Band an jeder Stelle unberechenbar aber auch weiterhin höchst schwierig bis zur Unverdaulichkeit, denn die vibes dieses Albums sind alles andere als positiv.
Im Ansatz ist die Band von einer Jahrhundertband wie Solitude Aeternus gar nicht so weit entfernt und dennoch sehe ich auch beim neuesten Streich noch Potential nach oben. Auch Pech für die Band, dass man zum Vergleich nun justamente eine ähnlich gelagerte Band wie Dautha heranziehen kann, die mit ihrem Geniestreich-Debüt einfach noch eine Klasse besser sind, was aber nun nicht gegen King Goat selber sprechen muss.
Dennoch fehlen mir die absoluten Aha-Momente oder einfach Songfetzen, die wirklich im Ohr hängen blieben. Irgendwie sehr schade, denn die Platte ist hochinteressant und bietet von klassichem Doom wie dem Opener „Rapture“, dem Primordial´schen Titeltrack oder dem düsteren Doommonster „Doldrum Sentinels“ absolut gelungenes Futter zum mehrmaligen Hören und Entdecken.
Es bleibt aber dabei, dass King Goat die wohl etwas andere Doom-Band sind und bleiben wollen. Das verdient Unterstützung und möglichst viele interessierte Zuhörer !
P.S. Schönes Cover von Travis Smith (u.a. Katatonia,Opeth).
Anspieltipps: „Debt of Aeons“ und „Doldrum Sentinels“
Bewertung: 7,7 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Rapture (9:26)
2. Eremite's Rest (8:15)
3. Debt Of Aeons (8:22)
4. Psychasthenia (3:56)
5. Doldrum Sentinels (7:06)
6. - (0:42)
7. On Dusty Avenues (10:19)