Label: Testimony Records
VÖ: 26.06.2015
Stil: Atmospheric Black/Death
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Das Konzeptalbum „Grimm I-II“ ist zwar fernab von gewohnten Klängen, geht aber trotz überdurchschnittlich Komplexem Songwriting sofort ins Blut über. Die Homepage verrät mir, dass es für KADAVRIK ein Befreiungsschlag war und ich finde man hört auch viel von gelöster Schwere raus.

Mit überaus interessanten und ungewöhnlichen Details schifft sich der Fünfer durch eine gesunde Mischung aus brutalen Klängen und atmosphärischer Melancholie. Immer wieder mehr Black als Death, was wohl an Synthyies und Gesang liegt, dürfte eine gewisse Erfahrung mit beiden Genres das Hören definitiv erleichtern. Die eigene Sprache der Musik wird aber über die gesamte Distanz ziemlich konsequent gehalten und driftet nicht zu sehr in eine Richtung ab, um als Massenware zu verkommen. Ebenso wirkt der pathetisch bis epische Grundcharakter der Songs zu keinem Zeitpunkt überschwänglich oder allzu übertrieben, worin ich persönlich oft den Untergang solcher Veröffentlichungen sehe, gut balanciert!!!

Auch Tempo- und Rhythmuswechsel sind oft krass und abrupt, aber treffend und zerrütten so das Bild romantischer Vorstellungen, die man beim Albumtitel durchaus bekommen könnte. Die beiden Teile des Albums „The armless maiden“ und „Thoughts of the sore“ behandeln verschiedene Thematiken, die gegenüber gestellt werden und miteinander in Konflikt stehen. So zerfetzt laut Drummer Frank Schlegel der zweite Teil die Romantik des ersten sogar. Schöne Vorstellung.

Dieses Märchen ist düster und traurig, schweift an einigen Stellen etwas aus, was dem ganzen aber möglicherweise genau den richtigen Kick gibt um wirklich tiefgehende Furchen zu lassen. Mehr als gelungen, in jeder Hinsicht ein großer Sprung nach vorne!!!

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Wither away
02. All the world but one
03. Ruin
04. 7 years
05. Queen of sylvan lands
06. Lords
07. Voids
08. Shuttered
09. Helix