Auch wenn Piet Sielck - trotz der Tatsache, dass er das Thema Savage Circus schon vor einiger Zeit für beendet erklärt hat, um sich vorwiegend um dieses „Baby“ zu kümmern - das Unternehmen Iron Savior eher als Hobby betrachtet, lässt sich einmal mehr sofort erkennen, dass es dem Hamburger an Professionalität ebenso mangelt wenig wie an Kompetenz.
Zwar kann man über das eigenwillige, „computergenerierte“ Intro “Ascendance“ durchaus diskutieren, doch sämtliche Zweifel und Bedenken sollten spätestens vom Opener und Quasi-Titeltrack “Last Hero“ weggeblasen sein, schließlich erhält man einen fetzigen Up-Tempo-Brecher in bester „Hamburger“ Tradition. Klar muss man hier die „üblichen Verdächtigen“ als Referenzen anführen, doch wer, wenn nicht Piet Sielck, hat das Recht Songs in eben jener Marschrichtung anzubieten?
Eben, noch dazu, wo es kaum jemand dermaßen brillant versteht wie Piet, der mit seinen Mannen jedoch nicht nur diesen Knaller anzubieten hat, sondern eine ganze Ladung an Ohrwürmern. In exakt jenem Punkt sehe ich die Formation aktuell auch stärker denn je, schließlich habe ich kein Album der Hanseaten dermaßen „ohrwurmig“ in Erinnerung.
Auf “Rise Of The Hero“ jedoch reiht sich wahrlich Hit an Hit, wobei die stilistische Ausführung von besagter Gangart (als weiterer Hammer sei "Thunder From The Mountains" erwähnt) über Savage Circus / Blind Guardian-lastige Hymnen (“From Far Beyond Time“) und traditionellen Heavy Rock ("Burning Heart")bis hin zu eher simplen, aber nicht minder effektiven Stampfern ("Iron Warrior" – live mit Sicherheit ein Brecher!) reicht.
Alles bestens also im Hause Iron Savior? Durchaus, auch wenn man sich meiner bescheidenen Meinung nach die Cover-Version des Mano Diao-Disco-Schunklers "Dance With Somebody" verkneifen hätte können. Doch diesbezüglich sei erwähnt, dass speziell solche „Experimente“ immer Geschmacksache sind und der positive Gesamteindruck der Scheibe dadurch auch nur geringfügig geschmälert werden kann.
Daumen hoch also für die Herrschaften, die uns erneut ein mächtiges Metal-Brett kredenzen auf dem einmal mehr jede Menge geniale Riffs und Melodien in facettenreicher Darbietung enthalten sind.
Bewertung: 8,5 von 10
Tracklist:
01. Ascendence
02. Last Hero
03. Revenge Of The Bride
04. From Far Beyond Time
05. Burning Heart
06. Thunder From The Mountains
07. Iron Warrior
08. Dragon King
09. Dance With Somebody
10. Firestorm
11. The Demon
12. Fistraiser
IRON SAVIOR (2014)
"Rise of the hero"