Eigentlich hatte ich im Moment etwas ganz anderes vor. Interviews vorbereiten mit Hammercult, Sinister und Threshold und was lag da näher, als mir mal wieder was Aktuelles reinzuziehen. Hmmm…da gibt es momentan ja reichlich Auswahl und irgendwie entschied ich mich dann für die neue In this moment namens „Blood“, da ich die Band um die schnuckelige Frontfrau Maria Brink seit ihrem zweiten Album „The dream“ ziemlich geil und fett finde. Ok, „A star-crossed wasteland“ war zwar nicht mehr ganz so heftig, aber immer noch eine rohe Perle mit einer ordentlichen Portion Brutalität. Dementsprechend freute ich mich auf das neue Album und wurde ziemlich derbe überrascht…
…denn Album Nummer Vier ist absoluter Oberdreck! Unfassbar dass ich sowas über ITM schreibe, doch was der Fünfer hier bietet ist Popmetal der alleruntersten Schublase. Emo Trällerei, Balladeske Songstrukture, kein Bumms…einfach furchtbar. Dass ich es allein bis zum absoluten Tiefpunkt „The blood legion“ ausgehalten hatte lag einzig und alleine daran, dass ich zwischendurch den Abort aufsuchen musste und die Scheibe im Hintergrund weiter dudelte. Ehrlich, bei meiner momentan stattfindenden Akupunktur läuft im Hintergrund bessere Musik als das, was sich auf „Blood“ befindet. Hier wird sich ganz klar am amerikanischen Emocore Markt a’la Marilyn Manson oder Korn angebiedert, was problemlos gelingt, denn die Vorgenannten sind ebensolcher Müll. Meine Fresse, der Tag begann so verheißungsvoll und nun habe ich so eine Hasskappe auf. Unfassbar! Allein das Singsang „11:11-In this moment“ ist so ein gequirlter Kack, das es mir die Brillengläser beschlug. Wenn es einen Song auf dem Album gibt, den man annähernd hören kann so ist es „Burn“ der einem das Gefühl vermittelt, wie ITM mal geklungen haben. Doch auch hier vernichtet das arg verdächtig nach Angelo Sasso klingende Computermodul einen an sich recht guten Song.
Grundgütiger, was haben sich In this moment bei diesem Album nur gedacht? Klar werden sie damit Grammy Nominierungen und Chartentries en masse verbuchen können, doch vom künstlerischen Wert ist „Blood“ ein glasklarer Verrat an allem, was diese einst so geniale Band ausgemacht hat. Ich bin schockiert, frustriert und komplett ratlos über das, was ich mir hier elf Songs lang antun musste. Nur wegen dem erwähnten „Burn“ gibt es den Gnadenpunkt, wobei der durch das darauf folgende Pop Nümmerchen „Scarlet“ gleich wieder vernichtet wird. Ich habe lange nicht mehr eine solche Scheißplatte gehört! „You’re gonna listen“? Nee…überhaupt nicht
Bewertung: 0,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Rise with me
02. Blood
03. Adrenalize
04. Whore
05. You’re gonna listen
06. It is written
07. Burn
08. Scarlet
09. Aries
10. From the ashes
11. Beast within
12. Comanche
13. The blood legion
14. 11:11-In this moment