Manchmal kommt man zu einer CD, wie die Jungfrau zum Kind. Da macht man mit Evocation Gitarristen Marko ne Bootsfahrt über die Spree und mit von Partie ist der Mercher Mats Järnil, der sich nicht nur als äußerst angenehmer Zeitgenosse, sondern auch als Basser der in Luea stationierten Helltrain entpuppt und früher ebenfalls bei einer meiner Lieblinge, The duskfall spielte und schwupps war ich im Besitz des dritten Albums namens „Death is coming“, welches seit diesem Tag immer wieder den Weg in dem heimischen CD Schacht findet. Das die Jungs bereits via Nuclear Blast ein Album veröffentlichten, vom Bloodhound Gang Frontmann Jimmy Pop für das zweite Album verpflichtet wurden waren alles Fakten, die ich vorher nicht einmal ansatzweise kannte. Also eine ziemlich bewegte Karriere einer Band, die mehr als nur ein Nischendasein verdient hätte…
…denn „Death is coming“ ist ein fetter, groovender und schädelspaltender Killer, der nicht nur ins Tanzbein, sondern auch ohne jegliche Umwege in die Nackenmuskulatur fährt und dort zu unkontrollierten Zuckungen führen kann. Fett produziert hauen die Schweden swingende Death’n’Roller in den Äther, achten dabei aber immer darauf, die Melodie oder die Arrangements nicht zu vernachlässigen. Das funktioniert bei den überragenden „Juggernaut“, dem leicht punkig angeschlagenen Titeltrack oder der Motörhead Reminiszenz „Ghouls & Goblins“, bei der vor allem die tolle Hammond Orgel im Hintergrund herrlich…ähhh…orgelt…wunderbar. Richtig cool wird es allerdings, wenn Tastenvirtuose und Sechssaiter Patrik Törnkvist, der ja zusammen mit seinem Bruder und Frontmann Piere nicht nur die Band gründete, sondern auch bei ihren alten Combos Sheitan oder The moaning für den guten Ton sorgten, mit seinem Piano ein Solo einzimmert, so richtig in alter Jerry Lee Lewis Tradition. Großartig! Leider sind mit „Black flame“ oder „Mr.Cooger“ auch Lückenfüller dabei, die das Gesamtwerk ein wenig aus dem Kontext reißen, aber dennoch nicht sonderlich weh tun.
Helltrain rocken einen mächtigen Stiefel und rotzen herrlich unverbraucht ihre Weisen in die Welt. „Death is coming“ ist im Bereich des rockenden und rollenden Death Metal das absolute Nonplusultra und sollte hoffentlich dazu beitragen, das die Band endlich wieder einen vernünftigen Plattendeal an Land ziehen kann. Verdient häten sie es auf alle Fälle!
Bewertung: saustarke 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Juggernaut
02. Death is coming
03. Mr.Cooger
04. Ghouls & Goblins
05. Beat by beat
06. The killer come
07. Black flame
08. Slay the beast
09. Jisei
10. Leppings lane