Zwei Fakten zu den Saarbrückern von Godslave vorneweg: 1.) Die Jungs waren mir, trotz zweier EPs und ebenso vieler Longplayer lediglich namentlich bekannt und zweitens ist es nach der Leidensgeschichte um Sänger Thommy (wir berichteten) ein kleines Wunder, das mit „In hell“ noch ein weiterer hinzugekommen ist. Der allerdings ist stark, hat zwar ein paar Ecken und Kanten hier und da, was allerdings dem famosen Thrash Metal des Fünfers in keinster Weise abträglich ist.
Eine Neuerfindung des Rades ist es natürlich nicht, was uns hier in 11 Songs um die Ohren gehauen wird, aber dennoch durchaus hörenswert und ab und an versteckt sich sogar eine richtig schicke Perle darunter. Sauber produziert spielen Godslave einen leicht am amerikanischen Ostküsten-Thrash orientierten…äääh…Thrash Metal (tataaaa) und hätten mit Sicherheit jetzt einen weitaus höheren Stellenwert in der Szene, wenn „In hell“ so um 1989 herum veröffentlicht worden wäre. Altbacken? Nein, absolut nicht, vielmehr eine Verbeugung vor alten Helden, wobei mir gerade musikalisch oft die alten Exodus im Kopf herum spukten, bei denen sich Godslave allerdings bei „Freedom“ etwas zu dreist bedienten. Nanana…habt Ihr nicht nötig Jungs, denn Euer eigenes Material der Marke „This one step“, bei dem allerdings die eingestreuten Blastbeats ein klein wenig unpassend sind, das mächtig oldschoolige und daher sehr meinen Nerv treffende „Not saved but avenged“ oder das groovende „Pain reaction“ hat genügend eigenes Potential um zu überzeugen. Kritik übe ich ein wenig am Sound, der in meinen Augen etwas mehr Bumms hätte vertragen können und dem vielleicht dadurch etwas hardcorelastig ausgefallenen „InrInc.“ weitaus besser zu Gesicht gestanden hätte. Allerdings muss hier auch lobend erwähnt werden, dass Godslave, trotz meiner absoluten Aversion gegenüber Instrumentals, mit „Intermission accomplished“ ein richtig gutes veröffentlicht haben, bei dem vor allem der Hammond Sound zum Ende hin richtig fett Arsch tritt. Kompliment, denn ich bin da nicht leicht von zu überzeugen.
Wer auf schnörkellosen Thrash Metal steht, kann bei „In hell“ mehr als bedenkenlos zugreifen und somit Godslave zu Ruhm und Anerkennung verhelfen. Ich mag das Songmaterial auch, hätte mir aber dennoch etwas mehr Räudigkeit und Rotz gewünscht. Trottzalledem ein starkes Album. Werde die Jungs jetzt mehr in den Fokus rücken…
Bewertung: bemerkenswerte und nach oben offene 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Here comes the crew
02. InrInc.
03. New blood
04. In hell
05. This one step
06. Pain reaction
07. Freedom
08. S.O.S.(Slave our souls)
09. Intermission accomplished
10. Not saved but avenged
11. I am legion
GODSLAVE
In hell (2013)