Egal, wie kritisch man das musikalische Treiben der Ungarn auch kommentieren mag, eines muss selbst der notorische Ektomorf-Verächter zugeben: Wer seinen „Stiefel“ seit mittlerweile zwanzig Jahren kompromisslos und ohne jegliche Rücksicht auf Verluste durchzieht - wie es Zoltan Farkas und seine Kumpanen nun einmal tun - verdient zumindest einmal den nötigen Respekt!
Da sich die Formation in dieser Zeit zudem noch weltweit ein treues Gefolge erspielen konnte und - wann und wo auch immer sie auf die Bühne stapft - für sprichwörtlich „steppende Bären“ sorgt, steht für mich außer Frage, dass hier jemand etwas verdammt richtig machen muss. Von daher sei den Burschen auch zugebilligt ihren Stilmix seit langer Zeit schon auf bewährte Manier darzubieten, wobei man allerdings sehr wohl hinzufügen muss, dass Ektomorf auf ihrem aktuellen Dreher wieder aggressiver klingen und dabei ihre Hardcore-Schlagseite deutlich stärker in den Vordergrund stellen.
Perfekt passend zu Titeln wie "Who The Fuck Are You", "Lost And Destroyed" oder "I Hate You", die allesamt einmal mehr einen tiefen Einblick in das Seelenleben von Zoli zulassen. Das volle Brett ist also angesagt, als stilistischer “Ausreißer“ entpuppt sich lediglich das irgendwo zwischen Nu Metal und Metalcore zuzuordnende "Numb And Sick" für das die Jungs Unterstützung von Ill Nino-Sänger Cristian Machado bekommen haben.
Kurzum: Nahezu alles beim Alten im Hause Ektomorf und daher gehe ich auch jede Wette ein, dass in Zukunft auch bei den Tracks von “Retribution“ live der Bär steppt!
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01.You Can't Control Me
02.The Plagues
03.Face The Fear
04.Escape
05.Who The Fuck Are You
06.Numb And Sick
07.Lost And Destroyed
08.Souls Of Fire
09.I Hate You
10.Watch Me
11.Mass Ignorance
12.Save Me
13.Whisper
14.Collapsed Bridge
EKTOMORF (2014)
Retribution